Irans Revolutionsgarde (IRGC) hat bei einem Manöver mit neuen Mittelstreckenraketen einen Angriff auf Israel simuliert. Die Luftstreitkräfte hätten ihre Bereitschaft gezeigt, israelische Ziele im »besetzten Palästina durch eine große Raketenübung zu zerstören«, hieß es am Dienstag im staatlichen Rundfunk des islamistischen Regimes. Unter dem »besetzten Palästina« versteht das Mullah-Regime israelische Gebiete, denn der Iran erkennt Israels Existenzrecht nicht an und würde den Staat am liebsten vernichten.
Um die Drohungen zu untermauern, feuerte die IRGC-Marine aus dem Golf von Oman und Raketenbasen auf dem Festland mehrere Mittelstreckenraketen auf Testziele in der Wüste. Ziel war demnach die Simulation eines Angriffes auf die israelische Luftwaffenbasis Palmachim.
Laut iranischem Rundfunk handelte es sich hauptsächlich um Raketen vom Typ Fateh (Eroberer) und Emad mit einer Reichweite von etwa 1700 Kilometern. Irans staatliche Nachrichtenagentur Irna veröffentlichte am Dienstag ein Video des Raketentests, der erstmals auch von einem Versorgungsschiff erfolgte.
Militärische Errungenschaften
Im Iran gibt es immer wieder Berichte über neue militärische Errungenschaften. Viele davon lassen sich wegen strenger Geheimhaltung zunächst nicht überprüfen. Im Zuge des Gaza-Kriegs hat die Islamische Republik regelmäßig und mehr als sonst ihre militärischen Fähigkeiten zur Schau gestellt.
Die Revolutionsgarde ist Irans Eliteeinheit und gilt als weitaus mächtiger als die regulären Truppen. Israel ist seit 1979 Erzfeind der Islamischen Republik. Immer wieder hatte die islamistische Staatsführung dem jüdischen Staat mit Zerstörung gedroht.
Mitte Januar hatten Irans Revolutionswächter als Vergeltung auf die Tötung eines Generals bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff unter anderem Ziele in Syrien und dem Irak angegriffen. Bei der Raketenoperation wurden Stellungen in rund 1200 Kilometern Entfernung attackiert. Dies wurde von Beobachtern als klares Signal an Israel gedeutet. Es wäre in etwa die gleiche Entfernung, die Raketen vom Westen des Landes aus benötigen, um Tel Aviv oder Jerusalem zu erreichen. dpa/ja