Der iranische Geheimdienst soll im Zusammenhang mit einem Sabotageakt in der Atomanlage Natans vor einer Woche einen der Drahtzieher identifiziert haben. Der 43-jährige Resa K. habe aber schon vor der Tat das Land verlassen, teilte der Geheimdienst laut Staatsmedien in einer Presseerklärung mit.
Die Suche nach dem Mann läuft den Berichten zufolge bereits. Es wurden keine weiteren Details bekanntgegeben, auch nicht, wie der Mann in die wichtigste Atomanlage des Landes kommen konnte.
Die Führung in Teheran macht für den Angriff vom 11. April Israel verantwortlich und spricht von einem »Terrorakt«. Zugleich wirft sie Israel vor, die Atomgespräche in Wien sabotieren zu wollen. Israel kommentierte den Vorgang nicht. Die Mullahs bedrohen den jüdischen Staat immer wieder und kündigen die Auslöschung Israels sowie die »Befreiung Jerusalems von den Zionisten« an.
In Natans werden neue iranische Zentrifugen zur Urananreicherung hergestellt. Seit Freitag kann das Uran laut Atomchef Ali Akbar Salehi bis auf 60 Prozent angereichert werden. Kritiker sagen, dass es für einen solch hohen Grad der Anreicherung keinen nichtmilitärischen Grund, sondern allein militärische Gründe gibt.
Die Mullahs bedrohen den jüdischen Staat immer wieder und kündigen die Auslöschung Israels sowie die »Befreiung Jerusalems von den Zionisten« an.
Sie warnen, dass der Iran damit einen weiteren Schritt hin zu einer Atomwaffe gemacht hat. Die Anlage war mehrfach Ort von Vorfällen oder Anschlägen, die Israel zugeschrieben wurden, das eine atomare Bewaffnung des Irans verhindern will.
Bei den Wiener Atomgesprächen geht es um die Rückkehr der USA und des Irans zu den Vereinbarungen von 2015. Mit einer höheren Urananreicherung will der Iran Kommentatoren zufolge seine Verhandlungsposition stärken. Ziel ist es, vor der Parlamentswahl im Juni eine Aufhebung der US-Sanktionen zu erreichen.
Unterdessen gab die iranische Atomenergiebehörde AEOI bekannt, dass bei dem Erdbeben in der südiranischen Hafenstadt Buschehr das Atomkraftwerk nicht beschädigt wurde. Das AKW Buschehr sei so gebaut, dass es auch starken Beben widerstehen könne, so die AEOI laut Nachrichtenagentur Isna.
Die beiden Hafenstädte Buschehr und Gonaweh waren am Sonntag von einem Beben der Stärke 5,9 erschüttert worden. Nach Angaben der Rettungskräfte vor Ort gab es zunächst fünf Verletzte. Das Ausmaß der Schäden werde noch untersucht. Wegen des AKW sind Beben in Buschehr und Umgebung besonders gefährlich. dpa/ja