Meinung

Iran: Die Schwäche des Westens

Yossi Kuperwasser Foto: Flash 90

Vor über einem Jahr alt wurde das Atomabkommen des Westens mit dem Iran geschlossen. Da ist es Zeit für eine vorläufige Bilanz: Das Regime in Teheran genießt die Vorteile, der Westen hingegen bezahlt für seine Schwäche, und wir alle leben mit den Folgen. Der Iran hat nämlich kein bisschen von seiner radikal-islamischen und kriegerischen Natur aufgeben müssen.

Er konnte stattdessen eine Lähmung des Westens nutzen, um sein Atomprogramm weiter zu verfolgen. Damit kann er bald nicht nur Israel, sondern auch Europa nuklear bedrohen. Zugleich verstärkt er spürbar sein Engagement im Nahen Osten, vor allem in Syrien und im Irak – diesmal nicht nur mit der Duldung, sondern sogar mit ausdrücklichem westlichen Segen.

Uran Der Westen hat derweil bewiesen, dass er für die Chance, Profit zu erwirtschaften, bereit ist, alle moralischen Skrupel fallen zu lassen: Der Iran will immer noch Israel zerstören, leugnet weiterhin die Schoa und ignoriert wie selbstverständlich internationale Verpflichtungen, die er eingegangen ist. Das wissen wir, doch es passiert nichts. Das Weiße Haus hat ja zugegeben, dass es den US-Kongress falsch informiert hat. Aber nicht einmal dies ist eine größere Notiz wert. Wie auch nicht die Information über künstlich angereichertes Uran im Iran oder über die laufenden Bemühungen des Iran, illegales Nuklearmaterial in Deutschland zu kaufen.

Die Lektionen sind sehr einfach: Während sich der Iran anschickt, die Macht im gesamten Nahen Osten zu übernehmen, sind die noch herrschenden Pragmatiker in den Anrainerstaaten verängstigt. Wer sich in der Region noch nicht ganz aufgegeben hat, sucht derzeit die Zusammenarbeit mit Israel. Das eilt, denn: Wenn es nicht gelingt, den Iran an der Durchsetzung seiner Ziele zu hindern, wird er in zehn bis 15 Jahren über ein riesiges Arsenal an Atomwaffen verfügen.

Denn das war Zweck des Ganzen. Sonst hätte der Iran den Deal nicht akzeptiert. Der Westen wusste das. Aber bloß, um die Gefahr ein bisschen hinauszuzögern und keine Konfrontation einzugehen, war er bereit, den Mullahs den Weg ihrer Träume zu ebnen. Es sind unsere Albträume.

Der Autor ist Fellow am Jerusalem Center for Public Affairs und war General der IDF

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Judenhass-Skandal

Kritiker werfen Albanese »Bilderbuch-Antisemitismus« vor

Immer öfter wird eine Entlassung der UNO-Beauftragten gefordert

von Imanuel Marcus  26.07.2024

Olympia

Brandanschläge legen französisches Schnellzugnetz lahm

Am Tag der Eröffnungszeremonie gab es im ganzen Land Brandanschläge auf das Schienennetz

 26.07.2024

Palm Beach

Trump empfängt Netanjahu in Florida

Das Treffen sorgt für Aufsehen

 26.07.2024

Meinung

Francesca Albanese ist bei der UN von Gleichgesinnten umgeben

Die Sonderberichterstatterin ist eine israelfeindliche Aktivistin

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024