Meinung

Iran: Der Neue macht das Alte

Nach 34 Jahren islamistischer Herrschaft liegt die Wirtschaft im Iran darnieder. Kein Wunder, dass der neue Präsident, Hassan Rohani, in seiner Wahlpropaganda versprach, der Isolation des Landes ein Ende zu setzen. Schließlich sind dank westlicher Sanktionen die Öleinnahmen um 40 Prozent gefallen, neue Sanktionen könnten sie auf null reduzieren.

Da stieß es im Westen zumindest teilweise auf Verwunderung, dass vom neuen Präsidenten alte Töne zu hören waren. Ausdrücklich sprach er sich gegen Friedensverhandlungen im Nahen Osten aus, denn: »Im Schatten der Besatzung der heiligen Erde von Palästina und von Jerusalem existiert eine Wunde im Körper der islamischen Welt.« Der Satz muss nicht irritieren, beweist Rohani doch nur, dass er in alter Gesellschaft geblieben ist.

Vor ihm hatten sowohl Ayatollah Khomeini als auch Mahmud Ahmadinedschad Israel schon mit einem »Krebsgeschwür« verglichen, und das faktische Staatsoberhaupt Ali Khamenei schlug vor, dieses Geschwür herauszuoperieren. Überhaupt macht Rohani im Wesentlichen alles wie seine Vorgänger: Er fordert beispielsweise, ohne an irgendein Zugeständnis zu denken, die Rücknahme aller Sanktionen, also den weltweiten Respekt für seine islamistische Diktatur.

machiavellistisch Hassan Rohani ist als machiavellistischer Machtpolitiker mit atomarer Option angetreten, und nun tut er alles dafür, dass keine ideologische Kluft zu seinem Vorgänger entsteht. Dem bisherigen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad verschaffte Khamenei höchstselbst einen Posten im Schlichtungsrat, der zwischen dem islamistischen Pseudoparlament und dem mächtigen Wächterrat vermitteln soll. Mit Syriens Diktator Baschar al-Assad erklärte sich Rohani ebenso solidarisch wie mit der Hisbollah, und auch in der Atomfrage gilt: Selbst wenn Rohani anbieten sollte, die Urananreicherung auf 3,5 Prozent zu reduzieren, bliebe die Frage offen, was mit der unbekannten Menge von längst auf 20 Prozent angereichertem Uran passieren soll. So wie die Frage nach dem Bau einer Plutoniumbombe.

Auch innenpolitisch ist der Iran heute unfreier als jemals zuvor. Andersdenkende können weiterhin unter dem einfachen Vorwurf der »Gefährdung der nationalen Sicherheit« nach Artikel 286 der Verfassung zum Tode verurteilt und hingerichtet werden. Der angebliche Hoffnungsträger Hassan Rohani ist schlicht keiner.

Der Autor ist Politologe und Fellow bei der European Foundation for Democracy.

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Judenhass-Skandal

Kritiker werfen Albanese »Bilderbuch-Antisemitismus« vor

Immer öfter wird eine Entlassung der UNO-Beauftragten gefordert

von Imanuel Marcus  26.07.2024

Olympia

Brandanschläge legen französisches Schnellzugnetz lahm

Am Tag der Eröffnungszeremonie gab es im ganzen Land Brandanschläge auf das Schienennetz

 26.07.2024

Palm Beach

Trump empfängt Netanjahu in Florida

Das Treffen sorgt für Aufsehen

 26.07.2024

Meinung

Francesca Albanese ist bei der UN von Gleichgesinnten umgeben

Die Sonderberichterstatterin ist eine israelfeindliche Aktivistin

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024