Einspruch

In Zeiten der Gewalt

Terror und Gewalt: So wie diese Themen in den vergangenen Tagen wieder die Schlagzeilen dominieren, bestimmen sie das Leben vieler Menschen in der Welt. Tag für Tag, ganz real. Unter anderem in Israel. Dennoch liegt Israel in dem vergangene Woche veröffentlichten »World Happiness Report« auf Platz 11 der glücklichsten Länder der Welt – noch vor den USA (Platz 13) und auch Deutschland (Platz 16). Seit vier Jahren wird dieses Ranking erstellt, Israel hat seitdem von Position 14 kommend sogar noch einige Plätze aufgeholt.

Nun wird sich der eine oder andere fragen, ob jetzt, unmittelbar nach den schrecklichen Ereignissen in Brüssel, der richtige Zeitpunkt ist, an dieser Stelle über Fragen des Glücks zu schreiben. Ich finde, ja. Selbstverständlich sind unsere Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir trauern mit ihnen.

terror Aber erstens erinnern uns die Bilder, die uns aus Brüssel erreichen, doch leider sehr an die, die wir immer wieder aus Jerusalem und Tel Aviv oder auch Paris und Istanbul sehen. Terror macht keine Unterschiede, kennt keine Grenzen.

Und zweitens ist es schon eine drängende Frage, wie wir damit umgehen. Der Terrorexperte Peter R. Neumann meint: Wenn man versteht, dass es dem Terror darum geht, eine Gesellschaft zu terrorisieren, machen es uns die Israelis vor: Man gewöhnt sich nie daran, aber man kann mit kühlem Kopf reagieren.

Wir leben in unsicheren Zeiten. Die aktuellen Anschläge haben uns das nochmals eindringlich vor Augen geführt. Und dabei wird uns auch deutlich, dass wir leider nicht jede Situation ändern können, in der wir leben. Aber was wir ändern können, ist die Sicht darauf. Das ist die schon erwähnte Freiheit, sein Leben selbst zu bestimmen. Zu akzeptieren, was nicht zu ändern ist. Und zu ändern, was in unserer Macht steht. Diese freie Wahl haben wir, G’tt sei Dank! Was für ein Glück.

Der Autor ist Rabbiner der Jüdischen Kultusgemeinde Groß-Dortmund.

Meinung

Die AfD schreckt vor nichts mehr zurück

Im Bundestag bagatellisiert die AfD sogar den Völkermord an bosnischen Muslimen 1995, um gegen Muslime in Deutschland zu hetzen

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025

Berlin

AfD-Eklat im Bundestag bei Debatte über Völkermord

Der Bundestag unterbricht seine Haushaltsberatungen für eine Diskussion zum Gedenken an das Kriegsverbrechen in Srebrenica vor 30 Jahren. Bei AfD-Reden kommt es zum Skandal

 11.07.2025

Justiz

Berufung wegen antisemitischer Inhalte auf X zurückgewiesen

Das Landgericht hatte die Klage im Juni 2024 mit Verweis auf fehlende internationale Zuständigkeit abgewiesen

 11.07.2025

Ravensbrück

Familie von KZ-Überlebender erhält Ring zurück

Im Frühjahr war es demnach einer Freiwilligen gelungen, die Familie von Halina Kucharczyk ausfindig zu machen

 11.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Washington D.C.

US-Behörde wartet auf Daten zu attackierten Iran-Atomanlagen

In welche Tiefen drangen die bunkerbrechenden Bomben in die iranischen Atomanlagen vor? Die für die Entwicklung der Bomben zuständige Behörde hat darauf noch keine Antwort

 11.07.2025

Sarajevo/Berlin

Rabbiner: Srebrenica-Gedenken in Deutschland besonders wichtig

8.000 Tote und eine Wunde, die nicht verheilt: Heute gedenkt die Welt der Opfer des Massakers von Srebrenica. Das liberale Judentum sieht eine gemeinsame Verantwortung - auch bei der deutschen Erinnerungskultur

 11.07.2025

Brüssel

EU baut Drohkulisse gegen Israel auf

Die EU will Israel zu einer besseren humanitären Versorgung der Menschen in Gaza drängen - und präsentiert das Inventar ihrer Daumenschrauben

 11.07.2025

Berlin

Mehr Verfahren wegen Antisemitismus eingeleitet

Die Berliner Staatsanwaltschaft bearbeitet Hunderte Fälle mit antisemitischem Hintergrund

 11.07.2025