Einspruch

Immer schön fair bleiben!

Marcel Reif Foto: ddp

Einspruch

Immer schön fair bleiben!

Marcel Reif rät den Kritikern der U21-Fußball-EM in Israel, Sport und Politik auseinanderzuhalten

von Marcel Reif  03.06.2013 17:56 Uhr

Die U21-EM in Israel ist ein großartiges Ereignis. Das sportliche Niveau bei dem Turnier, das gestern begonnen hat, ist extrem hoch. Fußballfans aus der ganzen Welt blicken begeistert nach Israel und überlegen, welche Spieler in Zukunft die neuen Müllers und Ronaldos sein werden. Mehr kann man von einer Nachwuchs-EM nicht erwarten.

Leider wird die Freude über das Turnier massiv getrübt. Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu und viele andere Personen des öffentlichen Lebens werfen der UEFA vor, sie belohne Israel mit dem EM-Austragungsort für dessen »gesetzwidriges Verhalten«. Das Land könne so von der »illegalen Besetzung von Gebieten Palästinas« ablenken und palästinensische Athleten weiterhin heimlich »grausam und rechtlos« behandeln. In einem Offenen Brief an die UEFA haben sie die Verantwortlichen noch kurz vor Anpfiff aufgefordert, das Turnier in ein anderes Land zu verlegen.

absurd Diese Forderung ist ebenso absurd wie ärgerlich. Wo waren all die Israelkritiker, als 2012 die Fußball-EM in der Ukraine stattfand? Nur zur Erinnerung: Zur selben Zeit saß damals Ukraines Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko als politische Gefangene in der ostukrainischen Stadt Charkiw in Haft. Auch Tutus Heimat Südafrika, wo 2010 die Fußball-WM ausgetragen wurde, ist keineswegs ein Vorbild in Sachen Menschenrechte. Von China, Gastgeber der letzten Olympischen Spiele, ganz zu schweigen.

Abgesehen davon ist der Vorwurf von Tutu und Co. an den Haaren herbeigezogen. Ich werde jetzt aber nicht nach Tutus Pfeife tanzen und als Antwort auf seine Kritik Israel lang und breit verteidigen. In diese Falle tappe ich nicht. Sport und Politik sind und bleiben zwei verschiedene Bereiche, man sollte sie nicht miteinander vermischen. Deshalb mein Rat an die Israelkritiker: Fahrt zur EM, genießt den Fußball, fiebert mit – und tragt eure Kritik meinetwegen auch in Israel vor. Die EM aber für politische Ziele zu missbrauchen, ist nicht nur deplatziert, sondern auch kleinkariert.

Der Autor ist Fußballkommentator beim Fernsehsender Sky Deutschland.

Jom Hasikaron

Israel gedenkt der Terroropfer und Kriegstoten

Seit dem 7. Oktober 2023 sind 850 israelische Soldaten und 82 Sicherheitskräfte getötet worden

 30.04.2025

Josef Schuster

»Was bedeutet die Schoa heute noch für Deutschland?«

In seiner Rede zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Bergen-Belsen reflektiert der Zentralratspräsident die Herausforderungen und Gefahren, vor denen die Erinnerung an die Schoa heute steht. Eine Dokumentation

von Josef Schuster  29.04.2025

Mauthausen

Überlebenswunderkind Eva Clarke: Geburt im KZ vor 80 Jahren

Es war eines der größten und gefürchtetsten Konzentrationslager der Nazizeit. Im Mai 1945 wurde es von US-Soldaten befreit. Unter den Überlebenden waren eine Mutter und ihr Neugeborenes

von Albert Otti  29.04.2025

Umfrage

Mehrheit hält AfD wegen deutscher Geschichte für unwählbar

Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes fragt die »Memo«-Studie Menschen in Deutschland nach dem Blick zurück

 29.04.2025

Potsdam

Brandenburgs CDU-Chef Redmann fordert besseren Schutz für Synagoge

Vermutlich wurde in Halle ein zweiter Anschlag auf die Synagoge verhindert. Brandenburgs CDU-Chef Redmann fordert deshalb dazu auf, auch die Potsdamer Synagoge besser zu schützen

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Berlin

Streit um geforderte Yad-Vashem-Straße

Zwischen dem Freundeskreis Yad Vashem und dem Roten Rathaus herrscht Unmut

von Imanuel Marcus  29.04.2025

Den Haag

Strafgerichtshof verpflichtet Chefankläger zur Vertraulichkeit

Karim Khan, der unter anderem gegen Benjamin Netanjahu einen Haftbefehl erwirkt hat, darf einem Bericht des »Guardian« zufolge künftig nicht mehr öffentlich dazu Stellung nehmen

 29.04.2025

Urteil

»Impfen macht frei«-Bild ist Volksverhetzung

Ein 65-Jähriger hatte während der Corona-Pandemie die Schutzmaßnahmen der Regierung mit dem Holocaust verglichen

 29.04.2025