Meinung

Hunger nach Gerechtigkeit

Ihm scheint jedes Mittel recht. Der mutmaßliche NS-Verbrecher John Demjanjuk droht damit, in einen Hungerstreik zu treten, falls die Richter weitere Akten und Beweismittel nicht berücksichtigen, die ihn angeblich entlasten könnten. Dem mittlerweile 90-Jährigen wird seit November 2009 vor dem Münchner Landgericht der Prozess gemacht. Inzwischen ist das Ende abzusehen. Am Dienstag wollte man die Beweisaufnahme abschließen, um am 23. März das Urteil zu verkünden. Doch Demjanjuk spielt auf Zeit. Da er den Prozess schon nicht verhindern konnte, will er ihn wenigstens in die Länge ziehen, so weit, bis es für ein Urteil zu spät ist. Dann nämlich hätte er den Prozess gewonnen. Um dies zu erreichen, scheint es, ist er bereit, vorzeitig aus dem Leben zu scheiden. Die Münchner Justiz wäre gut beraten, sich von John Demjanjuk kein Schnippchen schlagen zu lassen und ihn – Hungerstreik hin oder her – so lange am Leben zu halten, bis das Urteil gesprochen ist. Denn voraussichtlich wird dieser Prozess das letzte große Gerichtsverfahren um Nazi-Verbrechen sein. Er muss das Signal senden, dass erwiesene Morde bestraft werden und Täter sich nicht zu Märtyrern machen dürfen.

Bundestag

Eine etwas andere Resolution

Für den interfraktionellen Antrag zu Antisemitismus in der Bildung fehlt der Termin zur Abstimmung – die Kritik wächst

von Joshua Schultheis  05.12.2024

Einspruch

Unverzichtbare Hilfe

Abraham Lehrer warnt vor Sozialkürzungen, die den Rechtsruck in der Gesellschaft verstärken könnten

von Abraham Lehrer  05.12.2024

Deutschland

Die Kluft überbrücken

Der 7. Oktober hat den jüdisch-muslimischen Dialog deutlich zurückgeworfen. Wie kann eine Wiederannäherung gelingen? Vorschläge von Rabbiner Jehoschua Ahrens

von Rabbiner Jehoschua Ahrens  05.12.2024

Leipzig

Rabbinerkonferenz kritisiert Universität Leipzig

Die Organisation wirft der Hochschule vor, vor antisemitischem Aktivismus einzuknicken

 05.12.2024

Bern/Jerusalem

Scharfe Kritik an »Amnesty International«-Bericht zu Israel

SIG-Generalsekretär Kreutner wirft Amnesty vor, nur die Delegitimierung des jüdischen Staates zum Ziel zu haben. Auch bei AI selbst wird Kritik an dem Bericht laut

von Imanuel Marcus  05.12.2024 Aktualisiert

Berlin

78-Jähriger schmiert israelfeindliche Parolen an Stromkästen

Der Staatsschutz ermittelt

 04.12.2024

Leipzig

Terror-Sympathisantin sollte an Hochschule sprechen

Jumana Manna feiert die Massaker der Hamas in Israel

 04.12.2024

Berlin

Fanclub »Bundestags-Makkabäer« wird gegründet

Die Abgeordneten wollen ein Zeichen für Vielfalt und Respekt setzen

 04.12.2024

Nahost

Iran droht mit Austritt aus Atomwaffensperrvertrag

Die mögliche Reaktivierung alter UN-Sanktionen im Atomstreit sorgt für Diskussionen in Teheran. Nun greift die iranische Regierung zu einer deutlichen Drohung

 04.12.2024