Bergen-Belsen

Herzog und Steinmeier warnen vor Antisemitismus

Israels Präsident Izchak Herzog (vorne links) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (vorne rechts) stehen auf dem Gelände der Gedenkstätte Bergen-Belsen . Foto: picture alliance/dpa

Israels Präsident Isaac Herzog und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier haben in der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen gemeinsam der Opfer der Schoa gedacht. Die beiden Staatschefs legten Kränze nieder und sprachen mit Jugendlichen und Überlebenden.

»Die Schoa ist ein schmerzvoller Teil deutscher Geschichte, der zu uns gehört, den wir nicht leugnen dürfen und den wir niemals vergessen dürfen. Was sich nicht wiederholen soll, das darf nicht vergessen werden«, sagte Steinmeier am Dienstag während des Besuchs im niedersächsischen Lohheide bei Celle. Die Freundschaft Deutschlands und Israels sei ein großes Geschenk. »Die Vergangenheit verpflichtet uns, und die Zukunft wollen wir gemeinsam gestalten.«

WARNUNG Der Bundespräsident warnte zudem eindringlich, dass der Antisemitismus nicht der Vergangenheit angehöre: »Angesichts der Gräber der Toten von Bergen-Belsen und Millionen Ermordeter der Schoa ist jede Form von Antisemitismus, die es heute in Deutschland leider und weiterhin gibt, ein Alarmsignal für unser Land. Antisemitismus darf keinen Platz haben in unserer Gesellschaft. Wo er sichtbar wird, müssen wir ihm entgegentreten, entschieden und von Anfang an.«

Auch Herzog rief dazu auf, jeden Antisemitismus und Rassismus »kompromisslos« zu bekämpfen. »Dies ist unsere Pflicht - im Namen der Vergangenheit, für die Zukunft«, sagte er. An die jugendlichen Teilnehmer gerichtet sprach Herzog von der Verpflichtung, in allen Generationen der Opfer der Shoah zu gedenken.

Der Vater des israelischen Präsidenten, Chaim Herzog, hatte 1945 als britischer Offizier wenige Tage nach der Befreiung des Konzentrationslagers das Grauen in Bergen-Belsen mit eigenen Augen gesehen. 1987 kehrte er als Präsident Israels zum Gedenken an den Ort zurück – es war der erste Besuch eines israelischen Staatsoberhaupts in Deutschland. dpa

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  30.04.2025

Nahost

Heftige Gefechte in Syrien: Erneut mehrere Tote. Jetzt schaltet sich Israel ein

Eine Tonaufnahme löst in Syrien erneut eine Welle der Gewalt aus. Mehrere Menschen werden getötet

von Amira Rajab, Nehal ElSherif  30.04.2025

Bergen-Belsen

Die Lebenden und die Toten

Das Lager war ein Ort des Sterbens, doch hier wurden auch Menschen geboren. Überlebende, Angehörige und sogenannte DP-Babys trafen sich nun zum gemeinsamen Gedenken. Unsere Autorin war dabei

von Amie Liebowitz  30.04.2025

Joshua Schultheis

Lieber Friedrich Merz!

Der künftige Kanzler steht vor einer historischen Aufgabe im Umgang mit den Juden und mit Israel. Unser Autor hat ihm einen Brief geschrieben

von Joshua Schultheis  30.04.2025

Prozess

Terror-Unterstützerin kommt mit Verwarnung davon

Aitak Barani hatte kurz nach dem 7. Oktober 2023 die Massaker der Hamas als »gelungene Widerstandsaktion« bezeichnet. Dafür bekam sie vom Amtsgericht Frankfurt eine Geldstrafe - die sie aber vorerst nicht zahlen muss

 30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

von Niklas Hesselmann  30.04.2025

Bern

Schweizer Juden reagieren auf Verbot der Terrororganisation Hamas

Deutschland hat die Terrororganisation schon kurz nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 verboten. Die Schweiz zieht jetzt erst nach

 30.04.2025

Den Haag

USA rechtfertigen vor UN-Gericht Israels Blockade humanitärer Hilfe

Israel habe ein berechtigtes Sicherheitsinteresse, sagt der Rechtsvertreter aus Washington D.C.

 30.04.2025

Regierung

Mit Davidstern ins Kabinett

Karin Prien wird Deutschlands erste Bundesministerin mit jüdischen Wurzeln. Erst seit wenigen Jahren spricht die CDU-Politikerin öffentlich über ihre Familiengeschichte

von Michael Thaidigsmann  30.04.2025