Frankfurt

Hakenkreuz-Schmierer am Flughafen drohen bis zu drei Jahre Haft

Foto: imago images/U. J. Alexander

Im Fall der Hakenkreuz-Schmiererei am Toraschrein in einem jüdischen Gebetsraum am Frankfurter Flughafen ermittelt die Kriminalinspektion für Staatsschutz/Terrorismusbekämpfung des Frankfurter Polizeipräsidiums. Das sagte dessen Pressesprecher Thomas Hollerbach nun auf Anfrage. Auskünfte zu den laufenden Ermittlungen lehnte er ab, fügte aber hinzu: »Mir sind keine weiteren antisemitischen oder rechtsradikalen Schmierereien in diesem Zusammenhang bekannt.«

Dem oder den Tätern drohen laut Strafgesetzbuch (StGB) bis zu drei Jahre Haft. Außer dem Tatbestand des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen (§ 86a StGB) könnte auch der Straftatbestand der Gemeinschädlichen Sachbeschädigung (§ 304 StGB) gegeben sein.

Beide Strafnormen sehen jeweils eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor. Wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung wird bestraft, »wer rechtswidrig Gegenstände der Verehrung einer im Staate bestehenden Religionsgesellschaft oder Sachen, die dem Gottesdienst gewidmet sind, (...) beschädigt oder zerstört«.

Am Montag hatte die Jüdische Gemeinde Frankfurt mitgeteilt, dass das Hakenkreuz »mit einem Stift auf die Samtinnenverkleidung des Toraschrankes gezeichnet« worden war. Die Bespannung im Toraschrank, in dem die Torarollen aufbewahrt werden, müsse erneuert werden.

Der Gemeindevorstand hatte am Freitag erklärt, die Beschädigung sei »Ausdruck von purem Antisemitismus«. Eine »Hakenkreuz-Schmiererei auf eines der wichtigsten Objekte in einem jüdischen Gebetsraum« dürfe nicht straffrei bleiben.

Das Hakenkreuz am Toraschrein war den Angaben zufolge am Mittwoch entdeckt worden. Der jüdische Gebetsraum im Transitbereich T2 des Flughafens war laut Jüdischer Gemeinde wegen der Corona-Pandemie seit etwa März 2020 verschlossen gewesen. Es hätten aber regelmäßig Kontrollgänge stattgefunden. kna

Thüringen

Universität Jena berät über Umgang mit israelischen Partnern

Jenaer Professoren wollen die Kooperationen ihrer Hochschule mit israelischen Partnern prüfen lassen, die Verbindungen zur israelischen Armee haben könnten. Das Netzwerk Jüdischer Hochschullehrender mahnt, Wissenschaft dürfe kein Ort für Ausgrenzung werden

von Matthias Thüsing  05.11.2025

Prozesse

Berliner Verwaltungsgericht verhandelt Waffenlieferungen an Israel

Zwei unterschiedliche Klagen im Zusammenhang mit Waffenlieferungen an Israel beschäftigen am 12. November das Berliner Verwaltungsgericht. Unter anderem geht es um mehrere Tausend Panzerabwehrwaffen

 05.11.2025

Berlin

Davidstern-Gemälde an East Side Gallery beschmiert

Ein Gemälde an der bekannten East Side Gallery ist Ziel einer antisemitischen Schmiererei geworden. Der Tatverdächtige konnte gefasst werden. Bei der Begehung seines Wohnhauses fand die Polizei mehrere Hakenkreuze

 05.11.2025

Islamismus

Dobrindt: Muslim Interaktiv spaltet die Gesellschaft

Der Innenminister hat die Organisation, die sich gezielt an junge Menschen richtet, verboten. Jetzt erklärt er warum

 05.11.2025

Ostdeutschland

Zentralrat warnt vor AfD-Regierung: »Echte Gefahr für jüdisches Leben«

Der Präsident des Dachverbands der jüdischen Gemeinden sieht in den hohen Umfragewerten der AfD zehn Monate vor den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt einen »Weckruf«

von Joshua Schultheis  05.11.2025

Berlin

Dobrindt verbietet islamistische Vereinigung Muslim Interaktiv

Zudem laufen gegen die Vereine Generation Islam und Realität Islam vereinsrechtliche Ermittlungen

von Martina Herzog  05.11.2025 Aktualisiert

Medien

So erzeugt man einen gefährlichen Spin

Wie das Medienunternehmen »Correctiv« den Versuch unternimmt, die Arbeit des israelischen Psychologen Ahmad Mansour fragwürdig erscheinen zu lassen

von Susanne Schröter  05.11.2025

USA

Sozialist Mamdani wird neuer Bürgermeister von New York

Die Demokraten-Hochburg New York bekommt einen neuen Bürgermeister

 05.11.2025

Judenhass

Berlin-Kreuzberg: Antisemitische Parolen in Schule - Lehrerin angespuckt

Die Hintergründe

 04.11.2025