Einspruch

Guter Terror, schlechter Terror

Matthias Küntzel Foto: Xpress/Rolf Walter

Bilder, die die Welt erschüttern: Vor laufender Kamera enthauptet ein Schwarzmaskierter des Islamischen Staats (IS) den Journalisten James Foley. Öffentlich erschießen Militante der Hamas mehr als 20 Palästinenser. In beiden Fällen sind es fanatische Islamisten, die Andersdenkende ausschalten. Sie wollen Israel auslöschen und den Westen im Dschihad besiegen.

Anstatt jedoch im Kampf gegen den Terror an einem Strang zu ziehen, legen westliche Regierungen und Medien unterschiedliche Maßstäbe an. So verlangt die Welt von Israel, was niemand beim IS fordert: mit den Terroristen der Hamas zu reden, sie gar als Teil einer Einheitsregierung anzuerkennen. Nur im Nahostkonflikt wird von »Schuld auf beiden Seiten« gesprochen. Kurden erhalten aus guten Gründen Waffen, obwohl deren Endverwendung niemand kennt, während man Waffenlieferungen an das demokratisch legitimierte Israel infrage stellt.

partner
Manche wollen gar im Iran einen potenziellen Partner im Kampf gegen den IS-Terror sehen. Dies aber hieße, den Bock zum Gärtner zu machen. Teheran hat die Entwicklung des IS seit Jahren verdeckt gefördert. Es feuert den Terror der Hamas-Brigaden lautstark an. Und es teilt das islamistische Ziel. Irans Verfassung schreibt heute bereits fest, was der IS weltweit fordert: die »alleinige Gesetzgebung Allahs« – inklusive Steinigungen, Mädchen-Ehen und Hinrichtungen am Galgen; 687 waren es laut UN-Angaben im letzten Jahr.

Hamas und Hisbollah, Iran und IS, Boko Haram und Taliban verbindet eine totalitäre Weltsicht, die Muslime terrorisiert und liberale Gesellschaften bedroht. Iranische Atomwaffen würden beides – Terror und Bedrohung – unermesslich steigern. Solange der Westen nicht an einem Strang zieht, setzt die islamistische Internationale ihren Vormarsch fort. Natürlich will Berlin mit dem »Islamischen Staat« keine besonderen Geschäftsbeziehungen unterhalten. Warum dann aber mit dem Iran?

Der Autor ist Politikwissenschaftler und Publizist.

USA

USA: Zahl antisemitischer Zwischenfälle steigt sprunghaft an

Auch die judenfeindliche Gewalt eskaliert in den Vereinigten Staaten

 24.03.2023

USA

Trump, Soros und die Verschwörungstheorien

Der Philanthrop George Soros ist mit seinem liberalen Engagement vielen Konservativen in den USA ein Dorn im Auge. Jetzt machen ihn Trump-Anhänger sogar für die drohende Anklage gegen den Ex-Präsidenten mitverantwortlich

 24.03.2023

Drittes Reich

»Etappensieg auf dem Weg zur totalen Macht«

Feierlichkeiten in Potsdam und Terror in Oranienburg: Vor genau 90 Jahren gab Hitler am »Tag von Potsdam« in der Garnisonkirche eine Regierungserklärung ab. Am selben Tag wurden die ersten Häftlinge in das KZ Oranienburg verschleppt

von Yvonne Jennerjahn  24.03.2023

Großbritannien

Treffen in der Downing Street

Begleitet von Protesten ist Israels Premier zu Gesprächen mit Rishi Sunak in London eingetroffen

von Christoph Meyer  24.03.2023

Konferenz

Vertreter jüdischer Organisationen tagen in Berlin

Auf dem »Fifth Summit of European Jewish Leaders« wird auch der israelische Diaspora-Minister Amichai Chikli erwartet

von Imanuel Marcus  23.03.2023

90. Jahrestag

Ermächtigungsgesetz war »Totenschein der ersten deutschen Demokratie«

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt vor »einer Politik der Lügen« und ruft zu gegenseitigem Respekt auf

 23.03.2023

Diplomatie

Nein, danke

Warum die Regierung in Jerusalem vom EU-Außenbeauftragten Josep Borrell zurzeit nichts wissen will

von Michael Thaidigsman  23.03.2023

Einspruch

Als Jüdin im Visier

Andrea M. Jarach sieht bei der italienischen Regierung eine Mitschuld an der Hetze gegen die Politikerin Elly Schlein

von Andrea M. Jarach  23.03.2023

Auschwitz Komitee

Twitter von antisemitischem Hass befreien

Es sei eine »alarmierende und bedrohliche Entwicklung«, dass sich dort judenfeindliche Hetze häuft

 23.03.2023