Justiz

Grundstücksstreit

Urteil: Deutschland muss Grundstückserben entschädigen. Foto: Fotolia

Der europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EuGH) in den Haag hat am Donnerstag Deutschland wegen Verletzung des »Schutzes des Eigentums« verurteilt. Die Richter gaben einer neunköpfigen Erbengmeinschaft Recht, die Ansprüche auf Grundstücke in Potsdam-Babelsberg erhebt.

In dem Urteil heißt es: Deutschland hat bei der Klärung von Nachlass-Streitigkeiten im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus und der DDR-Zeit Fehler begangen. Die Bundesrepublik, die sich selbst als rechtmäßige Besitzerin gesehen hatte, wurde vom Gerichtshof wegen Missachtung formaler Antragsregeln gerügt.

DDR Ursprünglich hatten die Grundstücke jüdischen Eigentümern gehört, die während der NS-Herrschaft 1938 zum Verkauf gezwungen wurden. Neuer Besitzer war ein Geschäftsmann, der wiederum unter dem DDR-Regime enteignet wurde. Die Erben beider Eigentümer stellten später Ansprüche auf die Grundstücke. Es griff eine Regelung von 1990, laut der die Erben der jüdischen Eigentümer Vorrang hatten. Wie die neun Erben entschädigt werden, steht noch nicht fest.

Die Grundstücke wurden inzwischen an eine Firma weiterverkauft. Die Entschädigungsfrage sei laut Gericht noch nicht entscheidungsreif.

Eine EuGH-Sprecherin sagte der Jüdischen Allgemeinen, dass es sich um drei Grunstücke handele. Zudem sei dieser Fall sehr speziell und in seiner Weise einzigartig am Gerichtshof. ja/kat

Nahost

Netanjahu nach Washington abgereist - Treffen mit Trump 

Der israelische Regierungschef trifft den US-Präsidenten zum dritten Mal in sechs Monaten. Die Beziehungen sind eng. Mit Blick auf den Nahen Osten knüpfen sich an den Besuch große Erwartungen

 06.07.2025

Politik

AfD will im Bundestag »gemäßigt« auftreten

Die rechtsextreme Partei will sich im Parlament weniger krawallig präsentieren und beschließt dafür einen Verhaltenskodex

 06.07.2025

Meinung

New York: Zohran Mamdani und der Clash der Generationen

Der Bürgermeisterkandidat der Demokraten wurde nicht zuletzt wegen seiner antizionistischen Haltung gewählt. Während er unter jungen jüdischen New Yorkern Unterstützer hat, stehen die älteren überwiegend fest an Israels Seite

von Hannes Stein  06.07.2025

Meinung

Israel, Iran und das Völkerrecht

Die Präventivschläge Israels gegen das Atomprogramm der Mullahs verstießen nicht gegen das Völkerrecht, sondern waren ebenso notwendig wie angemessen

von Daniel Neumann  06.07.2025

Westjordanland

Kritik nach Angriff auf Deutsche-Welle-Mitarbeiter

Eine Korrespondentin und ein Kameramann wurden am Freitag von radikalen Siedlern mit Steinen beworfen

 06.07.2025

Interview

Antisemitismusforscher: »Seit dem 7. Oktober gibt es eine Mobilisierung gegen Juden«

Günther Jikeli über die Auswirkungen des 7. Oktober 2023 auf die deutsche Gesellschaft, israelfeindliche Proteste an Hochschulen und Defizite in der Wissensvermittlung

von Pascal Beck  06.07.2025

Nuklearprogramm

Atominspektoren der IAEA verlassen den Iran

Nach dem Krieg mit Israel setzt Teheran weiter auf Konfrontation mit der Internationalen Atomenergiebehörde

 05.07.2025

Extremismus

BSW-Chefin Wagenknecht will Brandmauer zur AfD einreißen 

Gespräche zwischen BSW und AfD? Landespolitiker in Thüringen haben es vorgemacht. Selbstverständlich sei das auch auf Bundesebene möglich, sagen beide Seiten

von Torsten Holtz  04.07.2025

Meinung

Der falsche Feind

Warum der deutsche Pazifismus blind für die Realitäten in Nahost ist – und deshalb moralisch Schiffbruch erleiden muss

von Mirna Funk  06.07.2025 Aktualisiert