Kriegerdenkmal

Geroldshausen entfernt Name von KZ-Arzt

Das umstrittene Kriegerdenkmal in Geroldshausen Foto: Stefan Römmelt

Der Name des KZ-Arztes Eduard Wirths wird vom Kriegerdenkmal in dessen Heimatort Geroldshausen (Kreis Würzburg) entfernt. Der Gemeinderat der kleinen unterfränkischen Gemeinde fasste in der Sitzung am Dienstagabend einstimmig einen entsprechenden Beschluss.

In Kooperation mit dem Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, soll am Kriegerdenkmal eine Info-Tafel angebracht werden. Anfang März hatte der Gemeinderat diese Entscheidung noch vertagt, die Verbrechen des NS-Täters Wirths allerdings scharf verurteilt.

In Kooperation mit dem Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, soll am Kriegerdenkmal eine Info-Tafel angebracht werden.

Der 1909 geborene Wirths stammte aus Geroldshausen, war SS-Mitglied und ab 1942 KZ-Arzt, zuerst in Dachau, später auch in Auschwitz. Er war Vorgesetzter von Josef Mengele, selektierte Häftlinge selbst oder organisierte die Selektionen und war so an ihrer Ermordung in Gaskammern beteiligt. Wirths war nach einem Suizidversuch in einem britischen Lager für zivile Gefangene gestorben.

DEBATTE Bürgermeister Gunther Ehrhardt berichtete in der Sitzung davon, welche Wellen die Gemeinderatsdebatte um die eingemeißelten Buchstaben »Dr. Ed. Wirths« in den vergangenen Wochen und Monaten geschlagen hatte. Er habe mehrere anonyme Schreiben und Postkarten mit volksverhetzenden Inhalten bekommen. Auch Neonazis hätten sich vor dem Kriegerdenkmal im Ort eingefunden und sich vor Wirths noch eingemeißeltem Namen verbeugt.

Zugleich habe es auch viele positive Rückmeldungen gegeben. Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, habe sich persönlich vor Ort einen Eindruck von dem Denkmal verschafft.

Die dort zwischenzeitlich angebrachte Tafel, in der die Taten Wirths verurteilt werden und der Gemeinderat klarstellt, dass der Name dort nichts zu suchen hat, habe Schuster als »sehr deutliche Aussage« begrüßt. Nichtsdestotrotz halte der Zentralratspräsident die Entfernung der Inschrift für unerlässlich. epd

UN-Vollversammlung

Zentralrat der Juden kritisiert Enthaltung Deutschlands

»Es ist im Auswärtigen Amt wohl Common Sense, sich immer dann rauszuhalten, wenn es um Israels Verteidigung geht«, betont ein Sprecher des Zentralrats

 19.09.2024 Aktualisiert

Meinung

Auf Deutschland kann sich der jüdische Staat nicht verlassen

Die Bundesregierung hat ein stilles Waffenembargo über Israel verhängt. Die Staatsräson ist damit zu einem leeren Versprechen geworden

von Remko Leemhuis  19.09.2024

New York

Harvey Weinstein weist neue Anklagevorwürfe zurück

Weitere sexuelle Vergehen werden dem früheren Filmmogul vorgehalten

 19.09.2024

Berlin

Kein Genehmigungsstopp für Rüstungsexporte nach Israel

Die Bundesregierung dementiert einen anderslautenden Medienbericht

 19.09.2024

Schach

Boykott ohne Folgen

Der Iraner Amin Tabatabaei spielt unter anderem für den FC Bayern München – gegen Israelis tritt er aber nicht an

von Martin Krauß  18.09.2024

Alon David

Berichtet über den Norden Israels!

Chefredakteure deutscher Medien fordern Zugang zum Gazastreifen. Über die Lage an der Grenze zum Libanon berichten ihre Reporter aber nur selten

von Alon David  18.09.2024

Großbritannien

Starmer macht Schoa zum Pflicht-Thema an Schulen

Die Schoa sei »eine Wahrheit, die wir nicht vergessen dürfen«, sagt Premier Keir Starmer

 18.09.2024

Presserat

»Universitäter«: »Bild«-Text fällt unter Meinungsfreiheit

Das Blatt hatte Wissenschaftler wegen ihres Schreibens »für Juden-Hass-Demos« kritisiert

 18.09.2024

Luftfahrt

Lufthansa und Air France setzen Flüge nach Israel aus

Grund ist eine »kurzfristige Veränderung der Sicherheitslage«

 18.09.2024