Antisemitismus

Geistiges Klima der Gewalt

Die in den Schulbüchern vermittelten Inhalte über die Juden und Israel seien einer Verständigung von Israelis und Palästinensern nicht zuträglich, so das Fazit der Studie. Foto: Flash 90

Palästinensische Schulbücher, die unter anderem mit deutschen Geldern finanziert wurden, stacheln laut einer am Mittwoch veröffentlichten Studie zu Hass und Gewalt gegen Israel auf.

Untersucht wurden 15 Schulbücher der Fächer Geschichte und Nationale Erziehung der Klassenstufen eins bis neun, die sowohl im Westjordanland als auch im Gazastreifen an staatlichen-palästinensischen sowie von dem UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) geführten Schulen verwendet werden. Auftraggeber der Studie ist das Mideast Freedom Forum Berlin (MFFB), ein Zusammenschluss aus Wissenschaftlern, Publizisten, Mitgliedern jüdischer Organisationen und Exil-Iranern.

gewalt Die in den Schulbüchern vermittelten Inhalte über die Juden und Israel seien einer Verständigung von Israelis und Palästinensern nicht zuträglich, lautet das Fazit von Studienautor David Labude. Vielmehr beförderten sie die Entstehung eines geistigen Klimas der Gewalt.

Der Vorstand des Mideast Freedom Forums, Jörg Rensmann, appellierte an die deutsche und europäische Politik, Einfluss zu nehmen und Veränderungen in den Schulbüchern zu erwirken. Deutschland sei nach den USA, der Europäischen Union, Saudi-Arabien und Großbritannien der fünftgrößte Geldgeber der UNWRA. Diese Gelder und die Entwicklungsgelder an die Palästinensische Autonomiebehörde sollten deshalb weitaus verpflichtender als bisher und öffentlich transparenter an Bedingungen geknüpft werden.

Nach Angaben der Studie unterschlagen die untersuchten Schulbücher die Existenz des Staates Israel komplett. Abgebildete Landkarten zeigten Palästina in den Grenzen Israels einschließlich des Westjordanlandes und dem Gazastreifen, jüdische und israelische Orte wie Tel Aviv seien an keiner Stelle verzeichnet.

besatzer Auch die Darstellung von Israelis und Juden sei alles andere als unvoreingenommen. Bereits in historischer Perspektive erschienen Juden als Gegner Mohammeds, später dann als zionistische Besatzer und aggressive und gewalttätige Kolonialisten, deren Ziel es war, die Palästinenser zu vertreiben. Die Teilung Palästinas auf Beschluss der UN im Jahre 1947 werde als Besatzung und illegale, gewaltsame Landnahme dargestellt.

Die Motive der Juden für die Auswanderung aus Europa oder den arabischen Ländern im 20. Jahrhundert würden dagegen mit keinem Wort erwähnt, hieß es weiter. Verweise auf jüdisches Leid, den Holocaust oder Antisemitismus fehlten völlig.

Die auf Israel und die Juden bezogene Terminologie sei nie neutral, sondern häufig abwertend und polarisierend. Sie folge einem Gut-Böse-Schema, aggressiver Jude gegen heldenhaften Palästinenser.

In keinem der Lehrbücher finde sich eine Textstelle, die an eine Möglichkeit zur Verständigung zwischen beiden Ländern appelliert, kritisiert die Studie. epd

Berlin

Bundesregierung bestellt iranischen Botschafter ein

Nach dem massiven iranischen Raketenangriff auf Israel reagiert die Bundesregierung diplomatisch. Über weitere Maßnahmen will sie sich mit Partnern auf internationaler Ebene abstimmen

 02.10.2024

7. Oktober 2023

Friedman: Deutsche haben nach Hamas-Angriff empathielos reagiert

Es kann kein jüdisches Leben in der Moderne geben, wenn Juden ihren Anspruch aufgeben müssen, sich frei zeigen zu können, betont der Publizist

 02.10.2024

Berlin

RIAS-Chef: Genozidale Gewalt der Hamas-Massaker wird geleugnet

Eine Ächtung und Bekämpfung des Judenhasses fordert Benjamin Steinitz

 02.10.2024

Berlin

Scholz äußert sich zu Irans Angriff auf Israel

Zuvor hatte sich bereits Außenministerin Baerbock geäußert

 02.10.2024

Reaktionen

»Jeder kann sehen, was für ein Terrorstaat das ist«

Neben Appellen für eine Deeskalation fordern Politiker im In- und Ausland härtere Schritte gegen die Islamische Republik, bis hin zu Sanktionen

von Michael Thaidigsmann  02.10.2024 Aktualisiert

Bundesarchiv

Die rettende Liste: Zum 50. Todestag von Oskar Schindler

Der Fabrikant Oskar Schindler war erst Nationalsozialist. Doch dann rettete er Hunderte Juden in der NS-Zeit vor der Ermordung. An seinen Nachlass in einem Koffer erinnert jetzt das Bundesarchiv

von Verena Schmitt-Roschmann  02.10.2024

Frankfurt am Main

Becker will Verbot anti-israelischer Demo am 7. Oktober

Palästinenser wollen am Jahrestag der Hamas-Massaker demonstrieren

 02.10.2024

Nahost

Außenministerin Baerbock schlägt neue Töne an

Terrorchef Nasrallah war bei einem israelischen Luftangriff getötet worden – die Reaktion der Politikerin sorgte für einen Eklat

 02.10.2024 Aktualisiert

Washington D.C.

Walz kritisiert Trumps Ausstieg aus dem Iran-Deal

Der Republikaner sei nicht die Person, die in diesem Moment gebraucht werde, sagt der Vizepräsidentschaftskandidat

 02.10.2024