Meinung

Fußball: Rote Karte für die Hetzer

In der vergangenen Woche gab es wieder einmal einen Fall antisemitischer Hetze im italienischen Fußball. Fans von Lazio Rom hatten im Stadion Hetzbilder mit dem Motiv Anne Franks geklebt.

Ein Eklat, der sich einreiht in zahlreiche andere größere und kleinere judenfeindliche Ausbrüche auf europäischen Fußballplätzen in jüngster Vergangenheit. Wieder ist der mediale Aufschrei groß. Und wieder wird die Frage gestellt, was getan werden muss, um diesen Wahn- und Irrsinn zu bekämpfen.

gedenkarbeit Ich richte die Aufmerksamkeit lieber auf das, was nachhaltig getan wird. Von Verbänden wie dem DFB mit dem Julius-Hirsch-Preis, von Vereinen mit Fanarbeit und Kulturprogrammen wie Studienreisen in KZ-Gedenkstätten, oder der Aufarbeitung der eigenen Klubgeschichte. Aber auch insbesondere von privaten Organisationen wie die in Deutschland ansässige Initiative »!Nie Wieder«.

Fußballfans aller Couleur setzen sich mit unbändiger Kraft ein für Toleranz, Respekt und Erinnerung. Nicht nur an Tagen wie diesen. Nicht nur an jährlichen Erinnerungstagen, sondern an jedem Tag. Im Vereinsheim, im Familien- und Freundeskreis, auf dem Sportplatz oder im Stadion. Offline und Online. Es gilt, dieser Arbeit mehr Aufmerksamkeit zu schenken, sie zu fördern und zu unterstützen.

Denn eines ist klar: Das Fußballstadion ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Es ist eine öffentliche Bühne und ein Barometer unseres Zusammenlebens. Deshalb ist es kein Problem des Fußballs und auch keinesfalls ein Problem, das der Fußball trotz all seiner Wirkungskraft alleine lösen könnte. Das können wir nur als Gesellschaft. Als Team. Mit der festen Entschlossenheit, dass wir nicht stumm bleiben, wenn Hass auf die Straße getragen wird. Jeder von uns mit seinen Mitteln, jeder in seinem Umfeld, auf seine Art und Weise.

Der Autor arbeitete neun Jahre für den DFB und ist heute Geschäftsführer der Spielerberatungsagentur Stellar Group.

Judenhass

Israel erhöht in neuem Reisehinweis Gefahrenstufe für Deutschland

Für die Bundesrepublik gilt nun die zweite von insgesamt fünf Stufen

 05.12.2023

Krieg gegen den Terror

Attacken im Roten Meer: USA fassen maritime Taskforce ins Auge

Zunehmende Angriffe auf Schiffe durch die Huthi-Rebellen werden registriert

 05.12.2023

Antisemitismus

»Hufeisen-Syndrom« bereitet Josef Schuster Sorge

Im Podcast der »ÄrzteZeitung« spricht der Zentralratspräsident über Judenhass

 05.12.2023

Berlin

Auswärtiges Amt fordert sichere Orte für Zivilisten in Gaza

Dies gelte sowohl für die Geiseln als auch die Bewohner

 04.12.2023

Verteidigung

Israel will Arrow 3 trotz Krieg pünktlich an Deutschland liefern

Das Land sei dem Zeitplan »voll und ganz verpflichtet«, heißt es

 04.12.2023

Erinnerung

Böhmermann und Schulz sammeln Spenden für KZ-Gedenkstätten

In einem Podcast lobte der ZDF-Moderator die Tätigkeit der Einrichtungen

 04.12.2023

Magdeburg

Prozess gegen Halle-Attentäter wegen Geiselnahme ab 25. Januar

Es passierte im Gefängnis in Burg. Ende Januar beginnt die Verhandlung

 04.12.2023

Weißes Haus

Autonomiebehörde zu unglaubwürdig, um Gaza zu regieren

Ursprünglich hatten sich die USA für eine Beteiligung der PA ausgesprochen

 04.12.2023

Berlin

Fischer über Antisemitismus: »Ich schäme mich für unser Land«

Israel könne sich Schwäche nicht erlauben, sagt der Ex-Außenminister

 03.12.2023