Meinung

Für ein paar Schekel mehr

Alles begann mit dem Hüttenkäse, diesem weißen körnigen Bestandteil des israelischen Standardfrühstücks. Ganz nach dem Vorbild der Revolten im arabischen Raum wurde per Facebook eine Boykottkampagne gestartet, weil das »weiße Gold« zu teuer war. Die Bewegung hatte Erfolg. Und der Cottage-Preiskampf wurde zum Symbol, an dem sich die Unzufriedenheit über die steigenden Einkommensunterschiede im jüdischen Staat entzündete.

Zeltstadt Inzwischen erfasst die soziale Protestbewegung ein breites Spektrum, und der Kampf wird nicht mehr nur im virtuellen Raum ausgetragen. Mit landesweiten Aktionen will die Bewegung den Erfolg von der Cottage-Front wiederholen. Mediziner fordern bessere Arbeitsbedingungen, Menschen in einer Zeltstadt im Zentrum von Tel Aviv kämpfen gegen die Wohnungsnot, und auch vor dem Haus des Premierministers haben sich Demonstranten niedergelassen.

Es geht um Anhebung der Mindestlöhne, niedrigere Mieten, billigeres Benzin, günstigere Handytarife oder erschwingliche Studiengebühren. Was die Forderungen eint, ist nicht nur die Spon- taneität und der Elan, mit der der Protest ausgebrochen ist. Es ist auch eine tiefe Unzufriedenheit über die zunehmend größer werdenden Einkommensunterschiede in Israel. Noch ist die Bewegung so heterogen, dass sie sich nicht auf gemeinsame Ziele verständigen kann. Aber als Alarmmelder ist sie sehr ernst zu nehmen. Und wenn sie sich doch einigt, wäre das eine Überraschung – und zwar eine sehr schöne.

Meinung

Die AfD schreckt vor nichts mehr zurück

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Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

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In welche Tiefen drangen die bunkerbrechenden Bomben in die iranischen Atomanlagen vor? Die für die Entwicklung der Bomben zuständige Behörde hat darauf noch keine Antwort

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8.000 Tote und eine Wunde, die nicht verheilt: Heute gedenkt die Welt der Opfer des Massakers von Srebrenica. Das liberale Judentum sieht eine gemeinsame Verantwortung - auch bei der deutschen Erinnerungskultur

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Brüssel

EU baut Drohkulisse gegen Israel auf

Die EU will Israel zu einer besseren humanitären Versorgung der Menschen in Gaza drängen - und präsentiert das Inventar ihrer Daumenschrauben

 11.07.2025

Berlin

Mehr Verfahren wegen Antisemitismus eingeleitet

Die Berliner Staatsanwaltschaft bearbeitet Hunderte Fälle mit antisemitischem Hintergrund

 11.07.2025