Meinung

Friede dem Hüttenkäse

Ganz schön teuer: Cottage Cheese in einer israelischen Kaufhalle Foto: Flash 90

Eins vorweg: Ich bin kein großer Fan von Facebook. Gepostete Dialoge wie »Habe Hunger«, »Ich auch«, »Hm«, »Werde essen«, »Like!« finde ich eher anstrengend. Aber jetzt, wo alle Welt erkennt, welche Macht die Facebook-Nutzer haben, schaue ich dort öfter nach – und das hat mit Israel zu tun. Dort haben sich die Fans des Hüttenkäses (Neuhebräisch: »Cottage«) in ihrer Community ausgetauscht und die Lieblingsmilchspeise für zu teuer befunden.

Milch und Honig Fürwahr: Der Becher kostet jetzt oft schon acht Schekel, 40 Prozent mehr als 2006, als die Preisbindung für dieses Produkt fiel. Also riefen die Facebook-Nutzer zum Boykott auf: Wenn es in Ägypten und Tunesien gelingt, mithilfe des Internet verhasste Potentaten zu Fall zu bringen, sollte es im Land, in dem nach biblischem Versprechen Milch und Honig fließen, doch möglich sein, die Cottage-Preise zum Purzeln zu bringen. 70.000 User klickten den »Like«-Button. Was für eine Macht-Demonstration!

Die Molkereien haben zwar noch nicht klein beigegeben, aber Supermärkte reagieren schon mit Sonderaktionen, Regierung und Parlament in Jerusalem haben das Problem bereits erörtert. Vom »Hüttenkäse-Aufstand« ist die Rede. Nun könnte man auch in Deutschland ähnliche Initiativen überlegen: Runter mit den hohen Preisen für Challot, Synagogenkarten und Israel-Flugtickets zu den Hohen Feiertagen! Und der Preis für koscheren Hüttenkäse in Deutschland? Ist mir wurst. Cottage schmeckt sowieso nur in Israel (Like!).

Meinung

Doppelte Entgleisung

Warum es kein Zufall ist, dass ausgerechnet die linke »taz« eine den Holocaust relativierende Karikatur veröffentlicht hat

von Martin Krauss  30.03.2023

Sport

Judenhass: FIFA entzieht Indonesien die Fußball-WM

Gegen die Teilnahme des jüdischen Staates hatte es in Jakarta massiven Widerstand gegeben

 29.03.2023

Medien

Die »taz«, Verkehrsminister Wissing und der Nazi-Vergleich

»Die Karikatur hätte so nicht erscheinen sollen, das tut uns leid«, schreibt die Zeitung auf Twitter

 29.03.2023

Berlin

Umbenennung von Straßen mit antisemischem Bezug beginnt

Zwei Umbenennungen sind laut Samuel Salzborn erfolgt, zwei weitere sind bereits beschlossen

 29.03.2023

Solidarität

Bremen beteiligt sich an Härtefallfonds für Rentner

In Bremen und Bremerhaven sind etwa 600 jüdische Zuwanderer antragsberechtigt

 29.03.2023

Tagung

Zeit zu handeln

In Berlin diskutierten Experten über Strategien gegen Judenhass – und arbeiteten konkrete Empfehlungen aus

von Joshua Schultheis  29.03.2023

Großbritannien

Labour untersagt Ex-Parteichef Corbyn Abgeordneten-Kandidatur

Starmer hatte Corbyn bereits vor drei Jahren wegen dessen Umgangs mit Antisemitismus aus der Fraktion ausgeschlossen

 29.03.2023

USA

Biden: Kein US-Besuch von Netanjahu »in nächster Zeit«

Der Präsident erklärte, er hoffe, dass der israelische Ministerpräsident die Justizreform-Pläne aufgebe

 29.03.2023

Antisemitismus

Attentat auf jüdisches Restaurant verhindert

Zwei Pakistaner festgenommen

 28.03.2023