Bundesregierung

Forderung nach Maßnahmen gegen Altersarmut jüdischer Zuwanderer

Volker Beck Foto: Marco Limberg

Bundesregierung

Forderung nach Maßnahmen gegen Altersarmut jüdischer Zuwanderer

Grünen-Politiker Beck: Härtefallfonds muss noch in diesem Jahr kommen

 30.05.2022 14:12 Uhr

Experten fordern die Bundesregierung auf, bei der Altersarmut jüdischer Zuwanderer aus der früheren Sowjetunion gegenzusteuern. So müsse ein angedachter Härtefallfonds noch in diesem Jahr aufgelegt werden, erklärten die Gesellschafter des Tikvah Instituts in Berlin, Deidre Berger und Volker Beck, am Montag auf einer Tagung. Zudem müssten jüdische Zuwanderer im Rentenrecht mit Spätaussiedlern gleichgestellt werden.

»Deutschland hat Jüdinnen und Juden aus der Sowjetunion aufgenommen und das jüdische Leben hierzulande so wieder zu einer neuen Blüte gebracht. Damit hat Deutschland auch eine Verantwortung für die Überwindung der Altersarmut bei jüdischen Zuwanderer:innen«, hieß es.

Eine Benachteiligung gegenüber Spätaussiedlern sei historisch nicht zu rechtfertigen. »Hier muss die Politik unverzüglich wegen des Alters der Betroffenen handeln.« Laut Mitteilung begrüßte auch der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben, Felix Klein, die auf der Tagung geführte Diskussion um eine sozialrechtliche Lösung von Altersarmut in jüdischen Gemeinden.

Die Tagung sollte am Abend enden und trug den Titel »Rückkehr nach Aschkenas«. Im Vorfeld hatten die Veranstalter an die rund 200.000 sogenannten Kontingentflüchtlinge erinnert, die im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion in den frühen 1990er Jahren nach Deutschland einwanderten. Damit schließe sich ein Kreis, hieß es: Denn sie seien in deutschsprachige Regionen zurückgekommen, aus denen viele ihrer Vorfahren während der Kreuzzüge oder der großen Pest geflohen seien.

Die zweitägige Tagung war unter anderem gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung organisiert worden. Ziel sollte es sein, die Geschichte des aschkenasischen Judentums auch als Teil der deutschen Kulturgeschichte wiederzuentdecken. kna

Lesen Sie mehr dazu in der kommenden Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Berufungsverhandlung gegen X wegen antisemitischer Inhalte

Der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, unterstütze den Prozess

 09.07.2025

Langenau

»Die Aktivisten wollen den Pfarrer und seine Familie zermürben«

Württembergs Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl fordert konkrete Schritte gegen »propalästinensische« Störer vor der Martinskirche. Die Stadt habe »versucht, es auszusitzen«

 09.07.2025

Berlin

Lahav Shapira verklagt FU: Prozess beginnt Dienstag

Der attackierte Student wirft seiner Universität vor, zu wenig gegen Antisemitismus auf dem Campus getan zu haben

 09.07.2025

Meinung

BSW und AfD: Zwei Ausprägungen desselben autoritären Denkens

Sahra Wagenknecht und ihre Partei nähern sich den Rechtsextremen immer weiter an. Spätestens jetzt ist klar: Am BSW gibt es nichts Progressives

von Igor Matviyets  09.07.2025

Interview

»Schau ma mal, dann seng ma scho«

Josef Schuster über 75 Jahre Zentralrat der Juden in Deutschland, Herausforderungen für die Gemeinden und die Frage, ob er für eine weitere Amtszeit kandidieren will

von Leticia Witte  09.07.2025

Berlin

Merz: Israels Angriffe auf Iran sind völkerrechtskonform

Sind die israelischen Angriffe auf den Iran vom Völkerrecht gedeckt? Der Kanzler nimmt dazu nun eine eindeutige Haltung ein

 09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025

Skandal-Band

Felix Klein fordert, Konzerte von »Bob Vylan« abzusagen

Das britische Punk-Duo hatte bei einem Auftritt israelischen Soldaten den Tod gewünscht

von Hannah Schmitz  09.07.2025