Antisemitismus

»Second Gentleman« Doug Emhoff besucht Deutschland und Auschwitz

Doug Emhoff engagiert sich gegen Judenhass. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Einem Bericht der amerikanischen Publikation Axios zufolge kommt Doug Emhoff mit Deborah Lipstadt, Präsident Joe Bidens Sonderbeauftragter für den Kampf gegen den Antisemitismus, zu einem Besuch nach Deutschland und Polen. Er ist der Ehemann von US-Vizepräsidentin Kamala Harris.

Mit der Ernennung seiner Frau gab der Anwalt seine Tätigkeit bei einer Kanzlei auf und begann, sich unter anderem sozialpolitisch zu engagieren. Eines seiner Hauptthemen ist der Kampf gegen den Judenhass, der sowohl in Amerika als auch in Europe ungeahnte Ausmaße annimmt. Auch ist Emhoff Dozent an der Georgetown Universität im gleichnamigen Stadtteil von Washington D.C. und vertritt seine Ehegattin regelmäßig.

In den Vereinigten Staaten hat sich Douglas Emhoff bereits öffentlich über Antisemitismus geäußert sowie das Erfordernis, diese »Hass-Epidemie« zu bekämpfen. Seine Reise nach Europa ist eine Gelegenheit für ihn, das Problem auf globaler Ebene anzusprechen.

In Amerika ist Emhoff als »Second Gentleman« bekannt. Er ist nicht nur der erste mit einer Vizepräsidentin verheiratete Amerikaner, sondern auch der erste jüdische Ehepartner eines »Vice President«. Im Englischen deckt letzterer Begriff sowohl männliche als auch weibliche Personen in dieser Position ab.

Mit Deborah Lipstadt wird Emhoff am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, dem 27. Januar, in der heutigen Gedenkstätte in Auschwitz-Birkenau erwartet. Der 78. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers, in dem über eine Million Juden von den Nazis ermordet wurden, wird dann begangen.

Axios beruft sich in einem Vorbericht über Emoffs Reise auf »eingeweihte Kreise«. Das Weiße Haus hat den Plan noch nicht bestätigt. Es hieß lediglich, der »Second Gentleman« werde sich auch weiterhin mit dem Problem des Antisemitismus beschäftigen.

Präsident Biden hatte im Dezember im Rahmen einer Chanukkafeier im Weißen Haus erklärt, wer bei Judenhass schweige, mache sich mitschuldig. Weder Antisemitismus noch andere Formen des Hasses hätten in Amerika einen Platz.

Die jüngste Welle des Judenhasses in den Vereinigten Staaten hat auch mit Ye zu tun, einem Musiker, der bis vor kurzem als Kanye West bekannt war. Als Afroamerikaner ist er selbst Teil einer Minderheit, verbreitete jedoch unlängst ebenso skandalöse wie alarmierende Aussagen. Unter anderem drohte er Juden indirekt mit Krieg.

»Second Gentleman« Doug Emhoff war in jüngster Zeit auch sozialpolitisch aktiv. Kürzlich organisierte er mit Justizminister Merrick Garland einen Runden Tisch, an dem die Frage diskutiert wurde, wie und woher sozial benachteiligte Amerikaner im Bedarfsfall rechtlichen Beistand erhalten können.

Istanbul

Türkei nimmt 115 mutmaßliche IS-Mitglieder fest

Die Verdächtigen sollen Anschläge während der Weihnachts- und Neujahrszeit geplant haben

 25.12.2025

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025