Medien

Fall Ayhan: Zentralrat fordert ZDF zu Stellungnahme auf

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: Marco Limberg / Zentralrat der Juden in Deutschland

In einem Brief an ZDF-Intendant Thomas Bellut hat sich Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, besorgt über die Aufnahme der Autorin Feyza-Yasmin Ayhan ins Autorenteam für die neue ZDF-Produktion Barrys Barbershop geäußert.

»Sicherlich sind Ihnen die Videos und Tweets von Frau Yasmin Ayhan bekannt, in denen sie beispielsweise Israel dämonisierende Karikaturen teilte, den Verschwörungsmythos einer jüdischen Lobby verbreitete oder sich in antizionistischen Aussagen erging«, schreibt Schuster. Er geht zudem auf die Karikatur eines hakennasigen Juden ein, die Ayhan online geteilt und später gelöscht hatte.

ANSICHTEN »Mich stimmt es äußerst besorgt, dass eine Journalistin, die derlei Ansichten vertritt und sich in antisemitischer und israelfeindlicher Weise äußert, vom ZDF beschäftigt werden soll«, so der Zentralratspräsident. »Denn Antisemitismus ist keine Meinung.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Menschen, die Antisemitismus verbreiten, dürften, so Schuster, keinen Platz beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben. In dem Schreiben fordert Josef Schuster Thomas Bellut zu einer Stellungnahme zu diesem und vergleichbaren Fällen beim ZDF auf.

distanzierung  ZDF-Intendant Bellut erklärte nach Angaben des Mainzer Senders in einem Antwortschreiben an den Zentralrat: »Wer eindeutig und öffentlich das Existenzrecht des Staates Israel in Zweifel zieht oder sich antisemitisch äußert - und dies nicht glaubhaft revidiert, kann nicht für das ZDF oder für Produktionen des ZDF arbeiten.«

Der Sender teilte auf epd-Nachfrage weiter mit, Ayhan habe der Produktionsfirma Studio 71 gegenüber »zu ihren Aussagen von 2015 Stellung bezogen, sie eingeordnet, und sich dabei glaubhaft von Antisemitismus distanziert«.

Wegen Antisemitismusvorwürfen gibt es seit Wochen auch Diskussionen um die WDR-Moderatorin Nemi El-Hassan. Diese wird deshalb derzeit nicht als Moderatorin der Wissenschaftssendung Quarks eingesetzt. Eine finale Entscheidung zu El-Hassan hat der WDR noch nicht gefällt.

Schuster hatte sich auch zu dieser Personalie kritisch geäußert und auf eine hohe Verantwortung öffentlich-rechtlicher Sender verwiesen, »niemanden auf dem Bildschirm zu präsentieren, der Israel-Hass und Antisemitismus verbreiten könnte«. ja/epd

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Judenhass-Skandal

Kritiker werfen Albanese »Bilderbuch-Antisemitismus« vor

Immer öfter wird eine Entlassung der UNO-Beauftragten gefordert

von Imanuel Marcus  26.07.2024

Olympia

Brandanschläge legen französisches Schnellzugnetz lahm

Am Tag der Eröffnungszeremonie gab es im ganzen Land Brandanschläge auf das Schienennetz

 26.07.2024

Palm Beach

Trump empfängt Netanjahu in Florida

Das Treffen sorgt für Aufsehen

 26.07.2024

Meinung

Francesca Albanese ist bei der UN von Gleichgesinnten umgeben

Die Sonderberichterstatterin ist eine israelfeindliche Aktivistin

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024