Berlin

EVZ trennt sich von Geldanlagen

Die Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« (EVZ) will sich von ihren Geldanlagen bei vier Unternehmen trennen, weil diese nach Auffassung der Stiftung gegen Menschenrechte verstoßen.

Wie der Vorstandsvorsitzende der Stiftung EVZ, Martin Salm, am Dienstag in Berlin mitteilte, werde die Stiftung ihre Geldanlagen bei den Unternehmen Apple, Shell, Wal-Mart und Barrick Gold auflösen und die Renten- und Aktieninvestments in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro veräußern. Grund sei, dass diese vier Unternehmen menschenrechtswidrige Arbeitsbedingungen unterstützten oder duldeten, etwa Kinderarbeit, Zwangsarbeit, mangelnden Arbeitsschutz oder Umweltverschmutzung, sagte Salm.

»Das Kapital, das der Stiftung EVZ anvertraut wurde, repräsentiert einen Teil der Werte, die die Zwangsarbeiter für die deutschen Unternehmen und für die deutsche Gesellschaft geschaffen haben. Deswegen haben wir als Bundeseinrichtung eine besondere Verantwortung, dieses Kapital sorgsam zu bewirtschaften«, sagte Salm der Jüdischen Allgemeinen. Die Stiftung möchte daher nicht nur in der Projektförderung, sondern auch in ihrer Anlagestrategie die historische Verantwortung Deutschlands berücksichtigen.

Zwangsarbeit Sie beauftragte eine Münchener Nachhaltigkeits-Ratingagentur, ihre rund 1200 Geldanlage-Unternehmen ethisch zu bewerten. Diese stellte bei 14 Unternehmen Verstöße gegen die Ausschlusskriterien wie Kinderarbeit und Zwangsarbeit fest.

»Werden Unternehmen, bei denen die Stiftung EVZ investiert hat, Verwicklungen in heutigen Formen der Zwangsarbeit oder sonstige Verstöße gegen Menschenrechte vorgeworfen, fordern wir Aufklärung und ein Ende der Verstöße«, sagte Salm. Denn »wir glauben, dass Investoren eine aktive Rolle im Dialog mit den Unternehmen wahrnehmen können. Als Bundesstiftung mit unserem historischen Hintergrund will die Stiftung EVZ ihre besonderen Einflussmöglichkeiten nutzen.«

Zehn der 14 Unternehmen hätten mit der Stiftung EVZ kooperiert, vier nicht. Mit diesen vier habe man die Zusammenarbeit beendet, sagte Salm: »Damit wollen wir anderen Stiftungen, Unternehmen und Investoren Mut machen, unserem ethischen Screening zu folgen«, ergänzte er. Salm kündigte an, dass die Stiftung EVZ nun jährlich alle Unternehmen, in die sie investiert hat, auf Menschenrechtsverstöße prüfen wolle. epd/ppe

Weißes Haus

Autonomiebehörde zu unglaubwürdig, um Gaza zu regieren

Ursprünglich hatten sich die USA für eine Beteiligung der PA ausgesprochen

 04.12.2023

Berlin

Fischer über Antisemitismus: »Ich schäme mich für unser Land«

Israel könne sich Schwäche nicht erlauben, sagt der Ex-Außenminister

 03.12.2023

Krieg gegen den Terror

Großbritannien hilft Israel bei Suche nach Geiseln

Verteidigungsministerium will Überwachungsflüge über östlichem Mittelmeer durchführen

 03.12.2023

Berlin

Judenhass: Bildungsministerin schlägt Alarm

Universitäten dürfen nicht zu No-Go-Areas werden, warnt Bettina Stark-Watzinger

 02.12.2023

Nürnberg

Anrufe bei »Beratungsstelle Radikalisierung« verzehnfacht

Der Krieg gegen den Hamas-Terror hinterlässt spuren

 02.12.2023

Berlin

Polizeiwache am Alexanderplatz mit Hakenkreuzen beschmiert

Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts führt die weiteren Ermittlungen

 01.12.2023

Sicherheit

Islamexperte sieht erhöhte Gefahr für islamistische Anschläge

Seit dem 7. Oktober habe sich die Gefährdungslage deutlich verschärft, sagt Michael Kiefer

 01.12.2023

Palästinensischer Terror

»New York Times«: Israel lagen Angriffspläne der Hamas lange vor

Die Behörden hatten ein Dokument mit einem Gefechtsplan des Massakers vom 7. Oktober

 01.12.2023

Berlin

Baerbock: »Dieses Leid muss für alle endlich aufhören«

Bundesaußenministerin fordert internationale Anstrengung zur Fortsetzung der Feuerpause. Hamas müsse die Waffen niederlegen

 01.12.2023