Meinung

Erst beten, dann bauen

Was haben Osnabrück, Mainz und Ulm gemeinsam? In diesen Städten werden 2010 neue Synagogen eröffnet. Und alle Beteiligten freuen sich darüber. Vor allem Stadt und Land, die sich zumeist finanziell an den Bauten beteiligen und ihr durch den Holocaust geplagtes Gewissen beruhigen können. Jede jüdische Gemeinde freut sich sowieso, weil ein Gotteshaus jüdisches Leben bedeutet. Doch stopp! Ein Haus macht noch keine Gemeinde. Erst recht nicht in unseren Tagen. Denn eine jüdische Gemeinschaft ist mehr als die Summe ihrer Einzelteile wie Kindergarten, Jugendklub oder Seniorentreff. Schließlich definiert sie sich auch über die Religion. Und um die ist es in den allermeisten Fällen nicht gut bestellt. Wer sagt, das Fehlen von Rabbinern sei daran schuld, liegt falsch. Lernen und beten kann man auch in der kleinsten Hütte. Dazu bedarf es keiner Paläste und keiner Rabbiner, nur Menschen, die das Judentum auch praktizieren wollen. Das Beth Midrasch hält nur so lange, wie seine Säulen von jüdischer Tradition und Religion getragen werden.

Dokumentation

»Es ist nicht die Zeit für ›Ja, aber‹, es ist Zeit für Solidarität«

Die Rede von Zentralratspräsident Josef Schuster bei der großen Berliner Demonstration gegen Judenhass im Wortlaut

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Berlin

Mehr als 3000 Menschen bei »Nie wieder ist jetzt«-Demo

Trotz des starken Regens haben sich am Brandenburger Tor mehr als 3000 Menschen versammelt, um gegen Antisemitismus zu demonstrieren

 10.12.2023

Zypern

Iraner sollen Anschlag auf Israelis geplant haben - Festnahme

In dem EU-Staat wurden zwei Iraner festgenommen

 10.12.2023

Antisemitismus an US-Unis

Uni-Präsidentin Liz Magill tritt zurück

Die Präsidentin der Pennsylvania University auf Fragen zu Judenhass auf dem Campus ausweichend geantwortet

 10.12.2023

Terror

Hamburg erlaubt wieder spontane Pro-Hamas-Kundgebungen

 09.12.2023

Debatte

Kultusministerkonferenz: Hochschulen müssen stärker gegen Antisemitismus vorgehen

Wissenschaftsminister sprechen sich für Antisemitismusbeauftragte aus

 08.12.2023

Berlin

Innenminister wollen Leugnung des Existenzrechts Israels bestrafen

Tests zur Einbürgerung sollten mit Fragen zur besonderen Verantwortung für jüdisches Leben ergänzt werden

 08.12.2023

Auswärtiges Amt

»Keine Gleichsetzung der Siedlerbewegung mit der Hamas«

Der Zentralrat der Juden in Deutschland kritisiert das Auswärtiges Amt für seinen Visa-Stopp für israelische Siedler

von Michael Thaidigsmann  08.12.2023

Dresden

AfD in Sachsen gesichert rechtsextremistisch

Es ist der dritte Landesverband mit einer solchen Einstufung

 08.12.2023