Hamburg

Ermittlungen abgeschlossen

Blumen vor der Synagoge am Tag nach dem Anschlag auf einen jüdischen Studenten Foto: imago

Nach dem Angriff auf einen jüdischen Studenten vor der Hamburger Synagoge am 4. Oktober vergangenen Jahres hat die Generalstaatsanwaltschaft der Hansestadt die Ermittlungen jetzt abgeschlossen. Das berichtete die »taz« am Donnerstag.

Auf Anfrage bestätigte Oberstaatsanwältin Nana Frombach, Leiterin der Pressestelle der Hamburger Staatsanwaltschaften, dass das Verfahren nun an das Landgericht Hamburg weitergegeben werde.

motiv Unmittelbar nach der Tat gingen die Ermittler von einem antisemitisch motivierten Angriff aus. Inzwischen sei festzustellen, dass aufgrund einer schweren psychischen Erkrankung des 29-jährigen Tatverdächtigen ein politisches Motiv nicht angenommen werden könne.

Bei dem Angriff wurde das 26-jährige Opfer mit einem Klappspaten schwer verletzt.

»Wir gehen davon aus, dass zur Tatzeit das vorherrschende Motiv die Krankheit war, der Beschuldigte daher auch keine vernünftige Entscheidung selbstständig treffen konnte«, sagte Nana Frombach unserer Zeitung. Sich auf das Ergebnis einer sachverständigen psychiatrischen Begutachtung stützend, werde die Schuldunfähigkeit angenommen.

weltbild Es könne aber wiederum nicht ausgeschlossen werden, dass bei dem Beschuldigten vor seiner Erkrankung ein antisemitisch-politisches Weltbild vorgelegen haben könnte. Näheres sei eventuell im Hauptverfahren festzustellen. Dem Tatverdächtigen wird versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zur Last gelegt.

Unmittelbar nach der Tat gingen die Ermittler von einem antisemitisch motivierten Angriff aus.

Bei dem Angriff wurde das 26-jährige Opfer mit einem Klappspaten schwer verletzt. Danach hieß es, bei dem Tatverdächtigen, der zuvor polizeilich nicht in Erscheinung getretenen sein soll, hätten die Ermittler einen Zettel mit einem handschriftlich aufgemalten Hakenkreuz in der Hosentasche gefunden.

Seit seiner Festnahme befindet sich der Angreifer in einer psychiatrischen Einrichtung. Ob und wann es zu einem Prozess gegen ihn kommt, entscheide nun das Landgericht. ja

Verteidigung

Bundeswehr nimmt Raketenwehrsystem Arrow 3 in Betrieb

Deutschland baut als Reaktion auf die Bedrohung durch Russland die Luftverteidigung aus und hat ein System in Israel beschafft. Es soll feindliche Flugkörper schon in größter Höhe zerstören können

von Carsten Hoffmann  03.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  03.12.2025 Aktualisiert

Medien

»Antisemitische Narrative«: Vereine üben scharfe Kritik an Preis für Sophie von der Tann

Die Tel-Aviv-Korrespondentin der ARD soll mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt werden

 03.12.2025

Prozess

Opfer des Attentats am Holocaust-Mahnmal hörte »Allahu akbar«-Ruf

Dem spanischen Touristen Iker M. wurde im Februar von einem 19-jährigen Syrer beim Besuch des Berliner Holocaust-Mahnmals mit einem Messer in die Kehle geschnitten. Vor Gericht berichtete er von Angstzuständen, die er seitdem hat

 03.12.2025

Nach Eklats

Präsidentin der TU Berlin abgewählt

Sie war einst im Beraterkreis des damaligen Kanzlers Olaf Scholz und sorgte immer wieder für Kontroversen. Nun ist Geraldine Rauch als TU-Präsidentin abgewählt. Ihre Nachfolgerin ist keine Unbekannte

 03.12.2025

Ehrung

»Ahmad Mansour kämpft nicht gegen Symptome, sondern gegen Ursachen«

Der Islamismusexperte Ahmad Mansour wurde mit dem Hanns-Martin-Schleyer-Preis ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Wir dokumentieren die Rede

von Josef Schuster  03.12.2025

Analyse

Der Kanzler in Israel: Antritt mit Spannung

Friedrich Merz besucht am Samstag Israel. Die Beziehungen beider Länder sind so strapaziert wie selten zuvor. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Reise des Bundeskanzlers

von Joshua Schultheis  03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Verteidigung

Merz und Pistorius nicht bei Einführung von »Arrow 3«

Die Bundesregierung hatte immer wieder betont, wie wichtig das israelische Raketenabwehrsystem für Deutschlands Sicherheit sei

 03.12.2025