Zentralrat der Juden

Entzug des Bleiberechts für antisemitische Migranten gefordert

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: Andreas Lohnes

Zentralrat der Juden

Entzug des Bleiberechts für antisemitische Migranten gefordert

Josef Schuster: »Wer hier leben will, muss sich an unsere Werte und Traditionen halten«

 08.04.2018 11:24 Uhr

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat den Entzug des Bleiberechts für antisemitische Migranten gefordert. »Wer hier leben will, muss sich an unsere Werte und Traditionen halten«, sagte Schuster der »Welt am Sonntag«. Weiter fügte der Präsident des Zentralrats der Juden hinzu: »Wer nicht bereit ist, unsere gesellschaftlichen Normen zu akzeptieren, der sollte kein dauerhaftes Bleiberecht in diesem Land erhalten.«

Es sollten heute sämtliche Integrationsbestrebungen gesetzlich so verschärft werden, »dass ein Verstoß gegen unsere Grundordnung und Werte im schärfsten Fall zum Entzug des Bleiberechts führt«.

Geldstrafen Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre fürchtet Schuster, dass es mit Ermahnungen und Geldstrafen nicht mehr getan sei. Der Zentralratspräsident kann sich zudem bei islamistisch motivierten Antisemitismus eine Umkehr der Beweislast vorstellen, wie es in Großbritannien seit einiger Zeit praktiziert wird. Dort müssen dem Zeitungsbericht zufolge Täter bestimmter Vergehen beweisen, dass ihre Verbrechen nicht antisemitisch motiviert waren.

Auf die entsprechende Frage antwortete Schuster, er kenne die Details der britischen Gesetzgebung nicht. »Ich könnte mir aber vorstellen, dass dieses Gesetz eine Möglichkeit wäre, Antisemitismus einzudämmen.« Wichtig sei doch, dass antisemitische Straftaten als solche erkannt werden. »Daher wünsche ich mir, dass die Antisemitismus-Definition, die von der Bundesregierung verabschiedet wurde, in der Rechtsprechung konsequent angewendet wird«, betonte Schuster.

Dialog Das jüdisch-muslimische Gespräch hält der Präsident des Zentralrats nach wie vor für wichtig. Trotzdem liege die Verantwortung eindeutig bei den muslimischen Verbänden. »Noch immer gibt es zu viele Moscheen in Deutschland, in denen die westlichen Werte, der bundesdeutsche gesellschaftliche Konsens eben nicht gelebt und vertreten werden und in denen Hass auf Juden und auf Israel gepredigt wird. Wenn dieser Missstand nicht behoben wird, wird auch das längste und intensivste interreligiöse Gespräch wenig bringen«, sagte Schuster. epd

Atomprogramm

Iran stimmt Verhandlungen mit europäischen Staaten zu

Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben dem Iran mit der Wiedereinführung alter Sanktionen gedroht. Nun hat sich der Iran offen für neue Gespräche gezeigt, die bereits nächste Woche stattfinden könnten.

 20.07.2025

75 Jahre

Bundespräsident und Kanzler würdigen Zentralrat

Führende Vertreter von Staat und Kirchen haben den Zentralrat der Juden in Deutschland gewürdigt. In die Anerkennung mischte sich auch die Sorge angesichts des zunehmenden Antisemitismus

 20.07.2025

Pride

Antisemitismus-Vorwurf gegen CSD-Veranstalter

Nach dem ersten Christopher Street Day (CSD) in Ronnenberg hat die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Äußerungen der Veranstalter massiv kritisiert. Die Organisatoren hatten auf Instagram geschrieben, dass der CSD »nie ein Platz für Zionismus und Hass« sein solle

 20.07.2025

75 Jahre Zentralrat

Kulturstaatsminister: Jüdisches Leben kein »historisches Anhängsel«

Jüdisches Leben in Deutschland sei kein Gnadenakt, sondern zentraler Bestandteil der Gesellschaft, sagte Kulturstaatsminister Weimer. Dies sei auch ein Verdienst des Zentralrats der Juden in Deutschland

 20.07.2025

Justiz

»Bedürfnis nach Austausch«

Die Frankfurter Richterin Julia Bešlin über die Gründung des Jüdischen Juristenverbands in Deutschland (JJVD) und die Frage, warum so viele Juden Anwälte werden

von Joshua Schultheis  20.07.2025

Potsdam

Brandenburg: Ja zum Existenzrecht Israels künftig Bedingung zur Einbürgerung

Die Entscheidung der Landesregierung gilt seit Juni dieses Jahres

 18.07.2025

Berlin

Wo die Intifada globalisiert und gegen Zionisten gehetzt wird

Ein Augenzeugenbericht über einen merkwürdigen Abend an der Freien Universität, der mit einem Hausverbot endete

von Alon David  18.07.2025

Meinung

Kein Mensch interessiert sich für den AStA, aber vielleicht sollte man es

An der FU Berlin berieten Studenten darüber, wie man die Intifada globalisieren könnte. Darüber kann man lachen, doch den radikalen Israelfeinden steht der Marsch durch die Institutionen noch bevor

von Noam Petri  18.07.2025

Medien

»Besonders perfide«

Israels Botschafter wirft ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann Aktivismus vor. Die Hintergründe

 18.07.2025