Das Tragen von Judensternen während einer Kundgebung von Corona-Impfgegnern in Prag sorgt für Empörung. Die Föderation jüdischer Gemeinden in Tschechien spricht von einer exemplarischen Relativierung des Holocausts und einem Missbrauch eines Symbols, das für Tod und Leiden von Millionen Menschen stehe. Das teilte ein Sprecher am Montag mit.
BELEIDIGEND Am vorigen Freitag hatten mehrere Demonstranten auf dem Prager Wenzelsplatz einen Judenstern mit der Aufschrift »Ungeimpft« getragen. Der Kritik daran schlossen sich auch Politiker an. »Jeder freie Bürger hat das Recht zum Protest – diese Form ist aber geschmacklos und zutiefst beleidigend«, schrieb der Vorsitzende der liberalen Oppositionspartei ODS, Petr Fiala, bei Twitter.
Während der nationalsozialistischen Besatzung im Zweiten Weltkrieg mussten auch im heutigen Tschechien die Juden einen Judenstern tragen. Mehr als 80.000 Juden aus Böhmen und Mähren wurden in deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet. dpa