Brüssel

»Eine europäische Katastrophe«

Ursula von der Leyen, die deutsche Präsidentin der EU-Kommission Foto: Michael Thaidigsmann

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat einen Missbrauch des Holocaust durch Gegner von Corona-Maßnahmen verurteilt. Wer etwa durch das Tragen des Davidsterns Pandemiemaßnahmen mit dem Völkermord durch das Nazi-Regime vergleiche, verharmlose die Erfahrungen der Opfer der Schoa, erklärte sie am Mittwoch in Brüssel.

Jede Europäerin und jeder Europäer müsse die Fakten kennen und über den Holocaust Bescheid wissen, sagte sie anlässlich des Holocaust-Gedenktags, der am 27. Januar begangen wird.

verschwörungsmythen »Der Holocaust war eine europäische Katastrophe, die ihren Ursprung im Antisemitismus hatte«, sagte von der Leyen. »Im nationalsozialistischen Deutschland öffnete diese Entmenschlichung die Tür für die Schoa. Wir dürfen den Holocaust nie vergessen.« Dennoch sei der Antisemitismus in Europa wieder auf dem Vormarsch und bedrohe jüdische Gemeinschaften in Europa, warnte die Kommissionspräsidentin. Dabei verwies sie auch auf Verschwörungsmythen und Desinformation im Internet.

Juden in ganz Europa müssten ihr Leben »im Einklang mit ihren religiösen und kulturellen Traditionen führen können«, forderte von der Leyen. Europa könne nur dann florieren, wenn auch seine jüdischen Gemeinschaften florierten.

Zum Holocaust-Gedenktag werden der Sitz der EU-Kommission wie auch das Gebäude des Europäischen Parlaments in Brüssel mit dem Schriftzug #WeRemember angestrahlt. Angeregt wurde die weltweite Kampagne vom Jüdischen Weltkongress und der Unesco. Der Gedenktag am 27. Januar, dem Datum der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee, erinnert an die Millionen ermordeten Juden und andere Opfer des nationalsozialistischen Regimes. kna

USA

USA: Zahl antisemitischer Zwischenfälle steigt sprunghaft an

Auch die judenfeindliche Gewalt eskaliert in den Vereinigten Staaten

 24.03.2023

USA

Trump, Soros und die Verschwörungstheorien

Der Philanthrop George Soros ist mit seinem liberalen Engagement vielen Konservativen in den USA ein Dorn im Auge. Jetzt machen ihn Trump-Anhänger sogar für die drohende Anklage gegen den Ex-Präsidenten mitverantwortlich

 24.03.2023

Drittes Reich

»Etappensieg auf dem Weg zur totalen Macht«

Feierlichkeiten in Potsdam und Terror in Oranienburg: Vor genau 90 Jahren gab Hitler am »Tag von Potsdam« in der Garnisonkirche eine Regierungserklärung ab. Am selben Tag wurden die ersten Häftlinge in das KZ Oranienburg verschleppt

von Yvonne Jennerjahn  24.03.2023

Großbritannien

Treffen in der Downing Street

Begleitet von Protesten ist Israels Premier zu Gesprächen mit Rishi Sunak in London eingetroffen

von Christoph Meyer  24.03.2023

Konferenz

Vertreter jüdischer Organisationen tagen in Berlin

Auf dem »Fifth Summit of European Jewish Leaders« wird auch der israelische Diaspora-Minister Amichai Chikli erwartet

von Imanuel Marcus  23.03.2023

90. Jahrestag

Ermächtigungsgesetz war »Totenschein der ersten deutschen Demokratie«

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt vor »einer Politik der Lügen« und ruft zu gegenseitigem Respekt auf

 23.03.2023

Diplomatie

Nein, danke

Warum die Regierung in Jerusalem vom EU-Außenbeauftragten Josep Borrell zurzeit nichts wissen will

von Michael Thaidigsman  23.03.2023

Einspruch

Als Jüdin im Visier

Andrea M. Jarach sieht bei der italienischen Regierung eine Mitschuld an der Hetze gegen die Politikerin Elly Schlein

von Andrea M. Jarach  23.03.2023

Auschwitz Komitee

Twitter von antisemitischem Hass befreien

Es sei eine »alarmierende und bedrohliche Entwicklung«, dass sich dort judenfeindliche Hetze häuft

 23.03.2023