Solidarität

»Eine besondere Verantwortung«

Annegret Kramp-Karrenbauer Foto: imago

Frau Kramp-Karrenbauer, die CDU startet an diesem Schabbat eine Aktionswoche gegen Antisemitismus. Was ist geplant?
Wir werden mit Mitgliedern des Bundesvorstandes ausschwärmen, jüdische Einrichtungen und Veranstaltungen besuchen. Wir wollen zeigen, wie vielfältig jüdisches Leben in Deutschland ist. Ich werde mich mit jungen jüdischen Berlinern treffen und über ihren Alltag sprechen und will mich auch über das religiöse Leben der Juden in Berlin informieren.

Was sagen Sie denen, die eine solche Aktionswoche für Symbolpolitik halten?
Dass der Kampf gegen Antisemitismus nicht in einer Woche erledigt ist, sondern nachhaltig geführt werden muss, ist klar. Ich fand die Aktion »Berlin trägt Kippa« und ähnliche Veranstaltungen in anderen Städten sehr gelungen. Wir wollen das auf unsere Weise fortsetzen. Selbstverständlich kann uns eine Aktionswoche nicht davon freistellen, in der restlichen Zeit des Jahres aktiv gegen Antisemitismus zu arbeiten. Das ist der Grund, warum wir gemeinsam mit der CSU mit einem »Jüdischen Forum« eine nachhaltige Struktur schaffen wollen.

Die SPD hat seit Jahren einen Arbeitskreis jüdischer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten – folgt das Forum der Union einer ähnlichen Idee?
Es ist zunächst einmal ein Ort, an dem jüdische Mitglieder der CDU und CSU Fragen von jüdischem Leben und Antisemitismus diskutieren und bündeln können. Wie die Zusammenarbeit genau aussehen soll, wird in den nächsten Wochen mit der CSU festgelegt. Das ist noch ein offener Prozess.

CSU-Generalsekretär Markus Blume sagt, dass die Idee des Forums der Grundüberzeugung entspringt, dass Judentum in Bayern Teil der Leitkultur ist. Würden Sie das in der CDU auch so formulieren?
Deutsche Juden und jüdisches Leben waren schon immer ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Die Schoa war ein schrecklicher Einschnitt in dieser Tradition, aber wir sind froh, heute wieder ein lebendiges Judentum in Deutschland zu sehen. Zudem stehen wir hinter der Aussage unserer Parteivorsitzenden, dass das Existenzrecht Israels zur deutschen Staatsräson gehört. Das sind zwei Grundlagen, denen wir mit dem Forum eine Struktur geben wollen.

Die USA haben kürzlich ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt. Erkennt die Union den Status Jerusalems als Hauptstadt des jüdischen Volkes und Staates an?
Wir als CDU sind für eine Zweistaatenregelung und eine dauerhafte und friedliche Lösung des Konflikts. Ob die Verlegung von Botschaften diesen Prozess befördert, darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein. Aber selbstverständlich erkennen wir die große Bedeutung Jerusalems für den Staat Israel und für Juden weltweit an.

Mit der CDU-Generalsekretärin sprach Detlef David Kauschke.

Attentat in Washington

Das Magazin war leer

Elias Rodriguez feuerte laut einem veröffentlichten Bericht des FBI zum Tathergang 21 Schüsse auf Sarah Milgrim und Yaron Lischinsky ab

 23.05.2025

Berlin

Angriff auf Beamten durch Israelhasser: Polizei sucht Zeugen

Über ein Hinweisportal können Zeugen Angaben machen oder Aufnahmen hochladen

 23.05.2025

Berlin

Bundesrat würdigt Beziehungen zu Israel

Nur zwei Jahrzehnte nach den Verbrechen des Holocaust nahmen Deutschland und Israel diplomatische Beziehungen auf. Daran erinnert die Länderkammer. Botschafter Ron Prosor nimmt als Gast an der Sitzung teil

 23.05.2025

Online-Hass

Israelhasser feiern Doppelmord von Washington online

Soziale Medien gehen teilweise gegen eine neue Flut des Hasses vor. Selbst X blockiert Suchen nach dem Mörder zweier Mitarbeiter der israelischen Botschaft in den USA

 23.05.2025

Berlin

Laschet: Jüdinnen und Juden fühlen sich nicht mehr sicher

Der CDU-Außenpolitiker sieht den Nahost-Konflikt längst auch auf deutschen Straßen. Die Situation in Gaza sei ein Dilemma

 23.05.2025

Washington D.C.

Täter feuerte 21-mal auf Mitarbeiter der israelischen Botschaft

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft könnte für den Schützen die Todesstrafe infrage kommen

 23.05.2025

Terrorismus

Mutmaßliches Huthi-Mitglied in Dachau gefasst

Ein Mann soll für die militant-islamistischen Huthi im Jemen gekämpft haben. Deutschlands oberste Anklagebehörde lässt ihn festnehmen und nach Karlsruhe bringen

 22.05.2025

Nordrhein-Westfalen

Köln als Standort für Holocaust-Bildungszentrum?

Eine neue Stätte für das Holocaust-Gedenken in Deutschland: NRW will ein geplantes Bildungszentrum nach Köln holen. Aber es gibt auch andere Bewerber

von Andreas Otto  22.05.2025

Terrorakt in Washington

Jüdischer Journalistenverband kritisiert ARD-Berichterstattung

Die Co-Vorsitzende des Verbands fordert mehr Sorgfalt im Umgang mit Sprache im Zusammenhang mit dem Attentat

 22.05.2025