Judenhass

Shimon Stein: Integration vieler Palästinenser gescheitert

Sie hätten oft den Krieg aus ihrer Heimat mitgebracht, sagt der frühere Botschafter Israels

 23.10.2023 08:10 Uhr

Shimon Stein Foto: imago/Jürgen Heinrich

Sie hätten oft den Krieg aus ihrer Heimat mitgebracht, sagt der frühere Botschafter Israels

 23.10.2023 08:10 Uhr

Israels früherer Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, hat die Integration von Palästinensern in Deutschland als weitgehend gescheitert bezeichnet und rechnet mit weiteren antisemitischen Angriffen. »Sie haben oft den Krieg aus ihrer Heimat mitgenommen und projizieren ihn jetzt auf deutschem Boden«, sagte Stein dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Ihn überrasche das nicht. »Wird sich das fortsetzen? Ja!«, erklärte Stein und forderte, dass Deutschland im Rahmen des Gesetzes »alles« dagegen unternehmen wird.

Auf die Frage, was er unter der von der Bundesregierung versicherten deutschen Staatsräson für Israels Sicherheit verstehe, antwortete Stein: »Eine bisher einzigartige Antwort hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter gegeben. Er sagt, deutsche Staatsräson bedeute, sich im Notfall mit dem Leben für die Sicherheit Israels einzusetzen. Ich habe noch keinen deutschen Politiker gehört, der so weit gegangen ist: mit dem Leben.« Er gehe davon aus, dass Kiesewetter deutsche Soldaten meine. Israel habe Freunde aber nie gebeten, Truppen zu schicken. »Wir haben immer nur gesagt, wir brauchen die Mittel zur Verteidigung.«

»Freies Demonstrationsrecht«

Auch der Außenpolitiker der Linksfraktion, Gregor Gysi, mahnte mit Blick auf pro-palästinensische Demonstrationen in Deutschland: »Selbstverständlich haben auch die Palästinenserinnen und Palästinenser das freie Demonstrationsrecht. Seit Jahrzehnten sind sie in ihren Rechten beschränkt und humanitär deutlich benachteiligt. Nur darf es bei solchen Demonstrationen zu keinen antisemitischen Straftaten kommen.« Antisemitismus müsse wirksam bekämpft und Solidarität mit Jüdinnen und Juden, mit Israelis, mit dem Existenzrecht des Staates Israel durch Kundgebungen wie am Sonntag in Berlin ausgedrückt werden.

Zuvor hatte auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, erklärt, es habe offenbar einen Radikalisierungsschub von Menschen gegeben, die seit 2015 nach Deutschland gekommen seien. Das Problem antisemitischer Haltungen unter muslimischen Migranten sei »offensichtlich groß«. »Dazu muss man wissen, dass die arabischstämmigen Menschen, die nach Deutschland kommen, in den Schulen ihrer Heimat jeden Tag israelfeindliche Zerrbilder gelehrt bekommen haben. Sie hören auch zu Hause nichts anderes«, erklärte der Zentralratspräsident. kna

Bundestagswahl

Yad-Vashem-Leiter: Regierungsbeteiligung der AfD wäre Schande für Deutschland

Das beste Mittel gegen die AfD sei Bildung

 24.01.2025

Essay

Jede einzelne Geisel, die nach Hause zurückkehrt, steht für unser aller Überleben

Das Versprechen »Sicherheit« konnte Israel am 7. Oktober nicht halten. Umso wichtiger ist nun das Versprechen »Nie wieder wehrlos«

von Esther Schapira  24.01.2025

USA

Nach Hitlergruß-ähnlicher Geste: Musk legt mit Nazi-Wortspiel noch mal nach

Die Menschenrechtsorganisation Anti-Defamation League reagiert mit klaren Worten

 23.01.2025

Auschwitz-Gedenken

Kanzler Scholz: Ausgrenzung von Juden heute ist empörend und beschämend

Vor 80 Jahren wurden das KZ Auschwitz befreit. Bundeskanzler Scholz nutzt den Anlass, Antisemitismus zu verurteilen. Jeder einzelne sei aufgefordert, gegen judenfeindliche Handlungen anzugehen

von Birgit Wilke  23.01.2025

Meinung

Kennen Sie Abed Hassan?

Medien feiern den Berliner als »deutsche Stimme aus Gaza«, dass er den Terror der Hamas verharmlost, scheint sie nicht zu stören

von Susanne Stephan  23.01.2025 Aktualisiert

Washington D.C.

Trump-Gesandter sieht Nahen Osten am »Wendepunkt«

Der Nahost-Gesandte des neuen Präsidenten betrachtet die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas als »unglaubliche Chance für die Region« und finanziellen Profit. Wird ein historisches Abkommen nun erweitert?

 23.01.2025

Berlin

Klein: Migranten müssen unser Verhältnis zu Israel begreifen

Der Bundesbeauftragte für den Kampf gegen Antisemitismus spricht über Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft und den Krieg in Gaza

 23.01.2025

Umfrage

Jeder zehnte junge Erwachsene hat den Begriff Holocaust noch nie gehört

80 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz wird die Aufklärung über die Schoa noch komplizierter. Eine Umfrage der Jewish Claims Conference zeigt Wissenslücken und eine große Sorge

 23.01.2025

Berlin

Weidel, Wagenknecht und ihr Hitler-Streit im TV 

BSW-Chefin Wagenknecht und AfD-Chefin Weidel treffen erneut im Fernsehstudio aufeinander – und schenken sich dieses Mal nichts. Es wird dabei ziemlich persönlich

von Jörg Ratzsch  22.01.2025