Berlin

»Die israelische Regierung spaltet die Gesellschaft zunehmend«

Im Gespräch: Premier Netanjahu und Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Foto: ZRDJ

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat in Berlin im Gespräch mit Israels Premier Benjamin Netanjahu seine Sorge über den Kurs der neuen israelischen Regierung ausgedrückt.

»Der Deutschland-Besuch von Ministerpräsident Netanjahu findet in politisch schwierigen Zeiten statt. Ich habe dem Ministerpräsidenten meine Sorge darüber ausgedrückt, dass seine Regierung die israelische Gesellschaft zunehmend spaltet und dabei ist, Vertrauen in das demokratische Israel zu verspielen«, betonte Schuster nach seinem Treffen mit Netanjahu. »Jüdinnen und Juden in Deutschland und in aller Welt stehen fest an der Seite Israels und wollen dies auch weiterhin tun.«

justizreform Hintergrund von Schusters Äußerung ist die hoch umstrittene Justizreform der neuen israelischen Regierung. Die rechts-religiöse Regierung des Ministerpräsidenten Netanjahu will die kontroverse Reform bis Ende des Monats im Schnellverfahren durchsetzen. Kernelemente wurden bereits in erster Lesung im Parlament gebilligt.

»Der Deutschland-Besuch von Ministerpräsident Netanjahu findet in politisch schwierigen Zeiten statt.«

Zentralratspräsident Josef Schuster

Ziel der Reform ist die gezielte Schwächung der unabhängigen Justiz. Kritiker sehen dadurch die Gewaltenteilung als Pfeiler der Demokratie in Gefahr. Seit mehr als zwei Monaten gibt es massive Proteste gegen die Justizreform. ja

Lesen Sie mehr zum Besuch von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu in Berlin in unserer nächsten Printausgabe.

Porträt

Hoffnungen einer Kurdin

Die Menschenrechtsaktivistin Soma Assad engagiert sich gegen Islamismus und plädiert für ein stärkeres Bündnis zwischen ihrem Volk und den Juden. Eine Begegnung

von Alicia Rust  16.04.2024

Teheran

Iranischer Journalist nach Kritik an Großangriff im Visier der Justiz

Abbas Abdi muss sich wegen absurd anmutender Vorwürfe vor Gericht verantworten

 16.04.2024

USA

Alarmierender Anstieg antisemitischer Vorfälle

Der höchste Stand seit dem Beginn der Erfassung entsprechender Daten wird verzeichnet

von Imanuel Marcus  16.04.2024

Berlin

Nach Iran-Angriff - Sorge um Sicherheit auch in Deutschland

Schon nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und im Zuge des Gaza-Kriegs gab es in Deutschland mehr antisemitische Straftaten. Ähnliches befürchtet Ministerin Faeser nach der jüngsten Eskalation im Nahen Osten

von Leticia Witte  16.04.2024

Gerhard Conrad

»Irans Angriff war ebenso präzedenzlos wie erfolglos«

Der ehemalige BND-Agent, Nahostexperte und Vermittler über die Geiselverhandlungen und den Iran

von Michael Thaidigsmann  16.04.2024

Berlin

Neues europäisches Netzwerk liefert Daten zu Antisemitismus

Antisemitismus müsse für dessen Bekämpfung sichtbar werden, sagt die EU-Antisemitismusbeauftragte Katharina von Schnurbein

 16.04.2024

Israel/Iran

Nouripour: »Die Solidarität mit Israel darf kein Lippenbekenntnis sein«

Dem Regime in Teheran müsse mit Härte begegnet werden, betont der Grünen-Chef

 16.04.2024

Berlin/Hamburg

Zentralrat der Juden fordert Verbot von Islamischem Zentrum

Der Verein wird vom Verfassungsschutz als verlängerter Arm des iranischen Regimes eingestuft

 16.04.2024

«Palästina-Kongress»

Bericht: Behörden verhängen Einreiseverbot gegen Varoufakis

Um antisemitische und israelfeindliche Propaganda bei der Veranstaltung zu verhindern

 15.04.2024