Meinung

Die Freiheit des Glaubens

Ein Ehepaar klagt gegen die Mitgliedschaft in einer jüdischen Gemeinde und bekommt Recht. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschied im Sinne der beiden Franzosen, die mit seiner polizeilichen Anmeldung in Frankfurt/Main nicht gleichzeitig einer orthodox ausgerichteten Gemeinde beitreten wollten. Mit der Angabe, dem »mosaischen Glauben« anzugehören, sei nicht gleichzeitig der Wille bekundet, gerade Mitglied dieser Gemeinde zu werden, urteilte das Gericht. Und greift damit in die bislang herrschende Satzungsautonomie ein. Jede jüdische Gemeinde legt darin fest, wer bei ihr Mitglied sein kann. Die einen sehen einen formalen Antrag vor, die anderen bedingen sich eine Frist aus, um den Bewerber auf Herz und Nieren zu prüfen; und die dritten, etwa in Frankfurt, begrüßen jeden, der die Rubrik Religionszugehörigkeit entsprechend ausfüllt. Bei allem Respekt vor Gemeinde- und Satzungsautonomie: Eine einheitliche Regelung wäre wünschenswert. Sonst besteht die Gefahr, dass Zuwanderer ihre Religionszugehörigkeit gar nicht mehr angeben – und der jüdischen Gemeinschaft womöglich ganz verloren gehen.

Nahost

Netanjahu nach Washington abgereist - Treffen mit Trump 

Der israelische Regierungschef trifft den US-Präsidenten zum dritten Mal in sechs Monaten. Die Beziehungen sind eng. Mit Blick auf den Nahen Osten knüpfen sich an den Besuch große Erwartungen

 06.07.2025

Politik

AfD will im Bundestag »gemäßigt« auftreten

Die rechtsextreme Partei will sich im Parlament weniger krawallig präsentieren und beschließt dafür einen Verhaltenskodex

 06.07.2025

Meinung

New York: Zohran Mamdani und der Clash der Generationen

Der Bürgermeisterkandidat der Demokraten wurde nicht zuletzt wegen seiner antizionistischen Haltung gewählt. Während er unter jungen jüdischen New Yorkern Unterstützer hat, stehen die älteren überwiegend fest an Israels Seite

von Hannes Stein  06.07.2025

Meinung

Israel, Iran und das Völkerrecht

Die Präventivschläge Israels gegen das Atomprogramm der Mullahs verstießen nicht gegen das Völkerrecht, sondern waren ebenso notwendig wie angemessen

von Daniel Neumann  06.07.2025

Westjordanland

Kritik nach Angriff auf Deutsche-Welle-Mitarbeiter

Eine Korrespondentin und ein Kameramann wurden am Freitag von radikalen Siedlern mit Steinen beworfen

 06.07.2025

Interview

Antisemitismusforscher: »Seit dem 7. Oktober gibt es eine Mobilisierung gegen Juden«

Günther Jikeli über die Auswirkungen des 7. Oktober 2023 auf die deutsche Gesellschaft, israelfeindliche Proteste an Hochschulen und Defizite in der Wissensvermittlung

von Pascal Beck  06.07.2025

Nuklearprogramm

Atominspektoren der IAEA verlassen den Iran

Nach dem Krieg mit Israel setzt Teheran weiter auf Konfrontation mit der Internationalen Atomenergiebehörde

 05.07.2025

Extremismus

BSW-Chefin Wagenknecht will Brandmauer zur AfD einreißen 

Gespräche zwischen BSW und AfD? Landespolitiker in Thüringen haben es vorgemacht. Selbstverständlich sei das auch auf Bundesebene möglich, sagen beide Seiten

von Torsten Holtz  04.07.2025

Meinung

Der falsche Feind

Warum der deutsche Pazifismus blind für die Realitäten in Nahost ist – und deshalb moralisch Schiffbruch erleiden muss

von Mirna Funk  06.07.2025 Aktualisiert