Meinung

Der Tod und die Helfer

Am Freitag hat der Bundesgerichtshof ein Grundsatzurteil zum Thema Sterbehilfe gefällt. Ein Anwalt, der der Tochter einer jahrelang im Wachkoma liegenden Frau geraten hatte, die künstliche Ernährung der Sterbenskranken zu beenden, wurde vom Vorwurf des gemeinschaftlichen Totschlags freigesprochen. Eine wichtige Entscheidung, zu der sich sofort evangelische und katholische Kirche, die Justizministerin und alle politischen Parteien äußerten. Auch Marburger Bund, Deutsche-Hospiz-Stiftung, Gesellschaft für Palliativmedizin sowie der Deutsche Anwaltsverein meldeten sich zu Wort. Und die jüdische Stimme? Fehlanzeige. Wieder einmal nichts zu hören. Dabei gibt es klare Positionen: Laut Halacha ist Sterbehilfe verboten. Dies hat unter anderem mit dem Tötungsverbot und dem Glauben, dass das menschliche Leben eine Leihgabe ist, zu tun. Es ist wichtig, die Meinung aus Tora und Talmud zu hören, denn die Debatte wird weitergehen. Rabbiner und jüdische Ärzte müssen sich daran beteiligen. Weil es die Öffentlichkeit hören sollte, weil es den Diskurs bereichert – und weil auch jüdische Patienten und Angehörige wissen müssen, woran sie sind. Gerade, wenn das Leben endet.

Umfrage

Studie: Für die meisten muslimischen Schüler ist der Koran wichtiger als deutsche Gesetze

Fast die Hälfte der Befragten will einen islamischen Gottesstaat

 22.04.2024

Vereinte Nationen

»Whitewash«: UNRWA-Prüfbericht vorgelegt

Eine Untersuchung sollte die schweren Vorwürfe gegen das UN-Hilfswerk aufklären - vorab sickerten erste Details durch

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Berlin

Ausstellung will Leben in Geiselhaft simulieren

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Rechtsextremismus

»Höckes Sprachgebrauch ist ein klarer Angriff - und erfolgreich«

Der Soziologe Andreas Kemper zu Strategien des AfD-Politikers

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Französischer Bürgermeister zeigt Hitlergruß - Rücktrittsforderungen

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Meinung

Der Fall Samir

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Österreich

Vier Deutsche nach Gedenkbesuch bei Hitlers Geburtshaus angezeigt

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Berlin

Große KZ-Gedenkstätten gegen Schüler-Pflichtbesuche

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Meinung

Erinnert euch an Ägypten

Nur eine Handvoll Mitglieder zählen die Gemeinden in Kairo und Alexandria heute. Jedoch haben die wenigsten Juden ihre Heimat aus religiöser Sehnsucht verlassen – sie wurden gewaltvoll vertrieben

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