Hessen

Bildungsstätte Anne Frank wehrt sich gegen AfD-Kritik

Die Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank: Deborah Schnabel Foto: picture alliance/dpa

Die Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank, Deborah Schnabel, hat sich nach Kritik der AfD-Fraktion im hessischen Landtag gegen den Vorwurf der mangelnden Neutralität der Einrichtung gewehrt. Hintergrund ist ein von der Partei monierter Instagram-Beitrag der Frankfurter Bildungsstätte, der vor der Bundestagswahl veröffentlicht wurde. Die AfD sah darin »politische Agitation«.

Direktorin Schnabel sagte dazu: »Wir arbeiten im Bereich der außerschulischen politischen Bildung, in dem die Vermittlung demokratischer Werte zentral ist.« Die Bildungsstätte stehe für Meinungsvielfalt - »jedoch nicht für die Akzeptanz von menschenfeindlichen Ideologien«. Dies sei kein Bruch des Neutralitätsgebots, sondern eine demokratische Selbstverständlichkeit, so Schnabel.

Im monierten Instagram-Beitrag der Bildungsstätte heißt es: »Wenn man mit der Zweitstimme eine Partei wählt, die im Wahlkreis keine Chance auf ein Direktmandat hat, gleichzeitig die AfD aber hohe Chancen auf ein Direktmandat hat, könnte es sinnvoll sein, die Erststimme an einen Kandidaten zu geben, der Chancen gegen die AfD hätte - auch gegen die eigene Präferenz.«

AfD will wissen, welche Fördermittel die Bildungsstätte vom Land erhalten hat

Die AfD fordert nun die Aberkennung der Gemeinnützigkeit der Bildungsstätte. Das bestätigte Frank Grobe, wissenschafts- und kulturpolitischer Sprecher der Fraktion. Die Einrichtung habe unter anderem empfohlen, taktisch zu wählen, »um der AfD ein möglichst schlechtes Wahlergebnis zu verschaffen«, sagte Grobe. Der damit angesprochene Instagram-Beitrag der Bildungsstätte ist auch Teil einer Kleinen Anfrage der AfD.

Die AfD fragt die Landesregierung aus CDU und SPD darin etwa, welche Fördermittel die Bildungsstätte in den letzten fünf Jahren vom Land erhalten hat. Auch solle die Regierung erläutern, wie sie die von Bildungsminister Armin Schwarz (CDU) angekündigte engere Zusammenarbeit seines Ministeriums mit der Einrichtung bewertet.

Deborah Schnabel sagte zu dem Instragram-Post: »Es ging uns darum, uns vor der Bundestagswahl klar zu positionieren und deutlich zu machen, dass die AfD keine Alternative sein kann.« Die Partei verbreite rassistische Narrative, einzelne Mitglieder würden »den Holocaust leugnen oder die Erinnerungskultur nicht mehr richtig finden. Das sind Themen, die unsere Arbeit unmittelbar betreffen«. epd

Bundestag

Zentralrat verteidigt Weimers Gedenkstättenkonzept

Der Ausschuss für Kultur und Medien hörte Experten zu der Frage an, ob über den Holocaust hinaus auch andere Verbrechen Teil der deutschen Erinnerungskultur sein sollen

 19.12.2025

Frankreich

Drei Jahre Haft für antisemitisches Kindermädchen

Ein französisches Gericht hat eine Algerierin zur einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie einer jüdischen Familie Reinigungsmittel ins Essen, Trinken und die Kosmetika mischte

 19.12.2025

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

»Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben«, schreibt Rafael Seligmann

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 19.12.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel unterzeichnet weiteren Vertrag mit Deutschland über Raketenabwehr

Es handelt sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staates

 19.12.2025

Sydney/Canberra

Nach Terroranschlag von Bondi Beach: Australien plant nationalen Trauertag

Die Regierung kündigt zudem umfassende Maßnahmen an. Dazu gehört eine landesweite Rückkaufaktion für Schusswaffen

 19.12.2025

New York

Antisemitische Äußerungen: Mitglied von Mamdanis Team tritt zurück

Die Tiraden von Catherine Almonte Da Costa sorgen für Entsetzen

 19.12.2025

Belgien

IS droht mit Anschlägen auf Synagogen und Kirchen

Die Hintergründe

 18.12.2025