Gedenkstätten

Bergen-Belsen veröffentlicht »Totenbuch« mit 11.500 Namen

Die Gedenkstätte Bergen-Belsen im Landkreis Celle Foto: picture alliance/dpa

Die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten hat auf einer eigenen Internetseite die rund 11.500 bisher bekannten Namen von Toten des Konzentrationslagers Bergen-Belsen veröffentlicht. Die auf der Seite aufgeführten Namen machten aber nur einen Teil derjenigen aus, die in dem Lager umkamen, wie die Gedenkstätte am Mittwoch mitteilte.

Tatsächlich starben mehr als 52.000 der insgesamt 120.000 Häftlinge des Konzentrationslagers. »Für das Sterben dieser Menschen war unmittelbar die SS verantwortlich«, heißt es auf der Internetseite. Weil die SS die Lagerregistratur vernichtet habe, hätten die britischen Befreier des Lagers 1945 keine namentlichen Listen vorgefunden. »Es ist unerträglich, dass damit die allermeisten der ums Leben gebrachten Kinder, Frauen und Männer namenlos bleiben.«

Seit 1990 hat die Gedenkstätte Bergen-Belsen den Angaben zufolge Informationen zu den Häftlingen des KZ aus anderen Überlieferungen zusammengetragen. Trotz intensiver Forschungen seien dies bis heute die rund 11.500 jetzt veröffentlichten.

Bemühungen nicht abgeschlossen

Neben den Namen und - soweit bekannt - Friedhöfen, auf denen die Menschen begraben liegen, finden sich auf der Seite auch Informationen zu Sterbeorten und der Quellenlage. Das Totenbuch sei Ausdruck des Bemühens, an die Namen aller Toten zu erinnern, sagte eine Sprecherin. »Es ist nicht abgeschlossen.«

Unter den mehr als 52.000 Todesopfern waren den Angaben zufolge Juden, Sinti und Roma und politisch Andersdenkende. Auch Homosexuelle, als Asoziale oder Berufsverbrecher diffamierte Menschen und Zeugen Jehovas zählten dazu, ebenso wie zur Zwangsarbeit verschleppte Personen, ehemalige Kriegsgefangene und weitere.

Unter ihnen war auch das jüdische Mädchen Anne (Annelies Marie) Frank, die durch ihr Tagebuch weltberühmt wurde. epd

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