7. Oktober

Becker: Leugnung von Hamas-Verbrechen unter Strafe stellen

Uwe Becker, Antisemitismusbeauftragter in Hessen Foto: picture alliance/dpa

Hessens Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker hat ein gesetzliches Verbot für die Leugnung der Hamas-Verbrechen beim Überfall auf Israel gefordert. »So wie die Leugnung des Holocaust in Deutschland unter Strafe steht, muss auch die Leugnung der Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 explizit unter Strafe gestellt werden«, erklärte Becker am Montag in Wiesbaden. Seine Forderung habe er auch an Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) geschickt.

Becker betonte, der 7. Oktober sei der größte Massenmord an Jüdinnen und Juden seit der Schoah gewesen. Die Traumata wirkten fort. Die bestialische Gewalt werde das kollektive Gedächtnis der jüdischen Gemeinschaft über Generationen prägen. Doch statt an »abgeschlachtete Kinder, brutal vergewaltigte Frauen und lebendig verbrannte Eltern« zu erinnern, wachse die Zahl der Israelfeinde, die die »barbarischen Terrorangriffe« als Widerstandsaktion der Palästinenser verherrliche, kritisierte Becker.

Diese Umdeutung durch Intellektuelle wie die US-amerikanische Philosophin Judith Butler, durch »Vorfeldorganisationen des palästinensischen Terrors« und durch linksextremistische Solidaritätsgruppen müsse enden, hieß es.

Das deutsche Strafgesetz sieht für Holocaustleugnung Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren vor. Nach israelischen Angaben ermordete die Hamas am 7. Oktober mehr als 1.100 Menschen. 240 Personen wurden verschleppt, von ihnen werden viele bis heute als Geiseln im Gazastreifen festgehalten. kna

Gedenken

Bundespräsident Steinmeier fordert Widerstand gegen Rechtsextreme

Die Demokratie sieht der Bundespräsident so bedroht wie nie seit der Wiedervereinigung. Das Staatsoberhaupt erklärt, was nun aus seiner Sicht passieren muss

von Martina Herzog  10.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Wien

Österreichs Regierung mit neuer Strategie gegen Antisemitismus

KI-gestützte Systeme zum Aufspüren von Hate Speech, eine Erklärung für Integrationskurse, vielleicht auch Errichtung eines Holocaust-Museums: Mit 49 Maßnahmen bis zum Jahr 2030 will Wien gegen Antisemitismus vorgehen

 10.11.2025

Marbach am Neckar

Schillerrede: Soziologin Illouz vergleicht Trump mit »König Lear«

Statt Selbstbeweihräucherung empfiehlt die Soziologin Eva Illouz in der Schillerrede 2025 den Zweifel und das Zuhören - nur das helfe aus der eigenen Echokammer heraus

 10.11.2025

Berlin

»Besetzung gegen Antisemitismus« an TU Berlin

Nach pro-palästinensischen Universitätsbesetzungen in der Vergangenheit haben nun Studierende ein Gebäude an der TU Berlin besetzt, um gegen Antisemitismus zu protestieren. Sie machen dem Allgemeinen Studierendenausschuss Vorwürfe

 10.11.2025

Antisemitismus

Rabbinatsstudent am Berliner Hauptbahnhof beschimpft

Der angehende Rabbiner aus Deutschland war am 9. November auf dem Weg zu einer Gedenkveranstaltung für die Novemberpogrome. Sein Urgroßvater hat die Schoa überlebt

 10.11.2025

Hannover

Ministerium erinnert an 1938 zerstörte Synagoge

Die 1938 zerstörte Neue Synagoge war einst mit 1.100 Plätzen das Zentrum des jüdischen Lebens in Hannover. Heute befindet sich an dem Ort das niedersächsische Wissenschaftsministerium, das nun mit Stelen an die Geschichte des Ortes erinnert

 10.11.2025

Aufruf

Knobloch: Das Schweigen gegen Rechts muss ein Ende haben

Zum Jahrestag der Novemberpogrome von 1938 warnt Charlotte Knobloch eindringlich vor Rechtsextremismus. Auch ein Historiker mahnt zur Wachsamkeit

von Hannah Krewer  10.11.2025

9. November

Karin Prien gedenkt in Amsterdam der Novemberpogrome

Die Bildungsministerin, die selbst in der holländischen Hauptstadt geboren wurde, sprach in der Portugiesischen Synagoge auch über ihre jüdischen Wurzeln

 10.11.2025