Der Iran will wegen der Corona-Krise die jährliche Demonstration gegen Israel mit Autokorsos in der Hauptstadt Teheran ausrichten. Anlass ist der sogenannte Al-Quds-Tag, der an die Besetzung Ost-Jerusalems durch Israel während des Sechstagekrieges 1967 erinnert.
FREITAG Al-Quds ist der arabische Name für Jerusalem. Die Routen für die Autokorsos am kommenden Freitag in Teheran würden demnächst von den Revolutionsgarden bekanntgegeben, sagte Präsident Hassan Ruhani am Samstag im Staatsfernsehen. Wegen der Corona-Krise waren zuvor die sonst üblichen landesweiten Anti-Israel-Demonstrationen abgesagt worden.
Auch in den Provinzen wird es Ruhani zufolge in diesem Jahr keine Demonstrationen geben. In 218 Kleinstädten, die als »weiße Zonen« Corona-frei eingestuft worden sind, dürfen die Zeremonien lediglich während der Freitagsgebete stattfinden.
RAMADAN Die 1979 vom damaligen iranischen Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Chomeini eingeführten und staatlich organisierten Kundgebungen am Al-Quds-Tag finden im Iran am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan statt. In diesem Jahr ist das der 22. Mai.
Der Iran erkennt Israel nicht an und betrachtet dessen Regierung als Wurzel aller Probleme in der Region. Israel sieht den Erzfeind Iran unter anderem wegen dessen Atomprogramm als größte existenzielle Bedrohung. dpa