Podcast

»Antisemitismus darf keine Chance haben«

Angela Merkel im Gespräch mit dem Zeithistoriker Steffen Alisch (l.) Foto: ScreenshotJA

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordert die Deutschen zum Eintreten gegen Antisemitismus auf. Dass es »keine einzige jüdische Einrichtung gibt, die nicht durch Polizei bewacht werden muss«, stimme sie sehr besorgt, sagte die Kanzlerin in ihrer am Samstag verbreiteten wöchentlichen Videobotschaft: »Und deshalb müssen wir immer wieder gegen alle Bestrebungen von Intoleranz vorgehen.«

Kundgebung Zu der vom Zentralrat der Juden veranstalteten Kundgebung »Steh auf! Nie wieder Judenhass!« sagte die Kanzlerin: »Es wird am 14. September eine Kundgebung gegen Antisemitismus geben, zu der hoffentlich auch möglichst viele Leute kommen und zeigen: Das ist unsere gemeinsame Auffassung, dass jeder, der hier lebt, geschützt ist.« Sie verstehe die Ängste, man müsse sich damit auseinandersetzen. »Wir müssen auch zuhören, und wir dürfen das nicht wegdrängen, sondern müssen jedem Hinweis auf Antisemitismus entschieden nachgehen.«

Jüdisches Leben in Deutschland sei wirklich willkommen. »Wir sind stolz darauf und freuen uns, dass das möglich ist und in den letzten Jahren ja auch angewachsen ist«, sagte Merkel. Die Bundesregierung werde alles dafür tun, »dass der Antisemitismus in unserem Land keine Chance hat«.

Geschichte »Es gibt die Gesamtverantwortung für die deutsche Geschichte«, sagte Merkel anlässlich des Gedenkens an den Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren.

Diese Gesamtverantwortung sei auch Mahnung, »uns überall auf der Welt für Toleranz, für friedliches Miteinander-Leben, für Demokratie einzusetzen und allen Tendenzen von Antisemitismus, von Hass gegen Ausländer entschieden entgegenzutreten«. ja/epd

www.bundeskanzlerin.de

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025

Australien

Behörden entfernen Blumenmeer für die Opfer von Bondi Beach

Die Regierung von New South Wales erklärt, man habe sich vor dem Abtransport der Blumen eng mit der jüdischen Gemeinde abgestimmt

 22.12.2025

Sydney

Attentäter warfen Sprengsätze auf Teilnehmer der Chanukka-Feier

Die mutmaßlichen Attentäter Naveed und Sajid Akram bereiteten sich auf das Massaker vor. Ihre Bomben explodierten nicht

 22.12.2025

New York

Tucker Carlson ist »Antisemit des Jahres«

Die Organisation StopAntisemitism erklärt, ausschlaggebend seien Beiträge, in denen er erklärten Judenhassern, Holocaustleugnern und extremistischen Ideologen eine große Bühne geboten habe

 22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Gaza

Das Problem mit der Entwaffnung

Die Hamas weigert sich strikt, die Waffen niederzulegen. Was Zustimmung in der palästinensischen Bevölkerung findet und den Friedensplan stocken lässt

 21.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Zustände für Juden sind unhaltbar. Es braucht einen Aufstand der Anständigen«

Zentralratspräsident Josef Schuster über den islamistischen Anschlag von Sydney und das jüdische Leben in Deutschland nach dem 7. Oktober

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025