München

Antisemitischer Vorfall im Englischen Garten

Foto: imago

Ein Jugendtrainer des Fußballklubs Maccabi München ist im Englischen Garten verbal antisemitisch angegriffen worden.

Das teilte die Antisemitismus-Meldestelle RIAS Bayern am Mittwochvormittag mit. Der Vorfall ereignete sich bereits vergangene Woche.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Unweit des Chinesischen Turms war der freie Journalist und C-Jugend-Trainer Max Brym mit seinem Hund spazieren, als ein Fahrradfahrer neben einer Brücke anhielt und ihm zubrüllte: »Ihr jüdischen Schweine seid schuld! Ihr Juden habt das mit dem Corona gemacht! Du jüdischer Dreckskerl!« Als Brym auf ihn zuging, fuhr der Mann davon.

RADFAHRER Brym trug eine Trainingsjacke des TSV Maccabi München mit dem Vereinsnamen und einem großen Davidstern. Der Radfahrer hatte den Angaben des Opfers zufolge ein T-Shirt mit der Aufschrift »Coronaleugner« und »Impfgegner« an.

»Ich war von dem Übergriff sehr betroffen, da kommt vieles aus der persönlichen Familiengeschichte wieder nach oben«, sagte Brym gegenüber RIAS Bayern, wo er den Vorfall meldete.

Ihm sei wichtig gewesen, dass die Öffentlichkeit von dem Vorfall erfahre. Brym postete das Erlebte auch auf seinem Facebook-Account und zeigte den Vorfall bei der Polizei an.

CORONA-PROTESTE Zeugen des Vorfalls, so Brym, hätten zwar kurz hergeschaut, seien dann aber weitergegangen. »Ich wünsche mir, sie hätten sich eingemischt, statt weiter zu spazieren«, sagt Brym.

Für den 62-Jährigen kam der Angriff unerwartet. Brym glaubt, dass die Demonstrationen von selbst ernannten »Corona-Rebellen« die Antisemiten noch aggressiver machten. »Sie sehen sich mehr als zuvor im gesellschaftlichen Mainstream.«

»Dieser Übergriff zeigt deutlich, dass und wie sich das Denken, das vielerorts bei den ›Corona-Demos‹ zum Ausdruck kam, auch ganz konkret im Alltag gegen Menschen richtet«, erklärte Annette Seidel-Arpaci, Leiterin von RIAS Bayern. Man mache »die Juden« wahlweise verantwortlich für die Erfindung eines Virus, das es angeblich gar nicht gibt, oder für die Entwicklung eines Impfstoffs zum Zweck der Kontrolle der Weltbevölkerung.

WELTVERSCHWÖRUNG Die Vorstellung einer »jüdischen Weltverschwörung« sei bei den Protesten weit verbreitet. »›Die Juden‹ sind also schuld – und genau das wird dann einem Spaziergänger, der als solcher identifiziert wird, entgegengeschrien«, so Seidel-Arpaci.  

Max Brym will sich trotz des Übergriffs auch weiter in der Öffentlichkeit nicht verstecken. »Die Jacke bleibt an!«, sagt er. mth

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Judenhass-Skandal

Kritiker werfen Albanese »Bilderbuch-Antisemitismus« vor

Immer öfter wird eine Entlassung der UNO-Beauftragten gefordert

von Imanuel Marcus  26.07.2024

Olympia

Brandanschläge legen französisches Schnellzugnetz lahm

Am Tag der Eröffnungszeremonie gab es im ganzen Land Brandanschläge auf das Schienennetz

 26.07.2024

Palm Beach

Trump empfängt Netanjahu in Florida

Das Treffen sorgt für Aufsehen

 26.07.2024

Meinung

Francesca Albanese ist bei der UN von Gleichgesinnten umgeben

Die Sonderberichterstatterin ist eine israelfeindliche Aktivistin

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024