Nordrhein-Westfalen

Antisemitische Vorfälle werden häufig nicht erfasst

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismusbeauftragte von Nordrhein‐Westfalen Foto: dpa

Viele antisemitische Vorfälle in Nordrhein-Westfalen werden einer Studie zufolge nicht gemeldet, weil die Hürden zu hoch sind.

Betroffene scheuten häufig die mit Meldungen verbundene Bürokratie oder fürchteten, nicht ernst genommen zu werden, sagte die Antisemitismusbeauftragte in NRW, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, bei der Vorstellung der Studie am Montag in Düsseldorf. »Dadurch hat man kein komplettes Bild über das, was sich hier in Nordrhein-Westfalen tut«, kritisierte sie und erneuerte ihre Forderung, eine Meldestelle für antisemitische Vorfälle einzurichten.

Betroffene scheuen häufig die mit Meldungen verbundene Bürokratie oder fürchten, nicht ernst genommen zu werden.

beratungen Derzeit berate der Landesregierung über eine solche Meldestelle, sagte Leutheusser-Schnarrenberger. Entsprechende Anlaufstellen gebe es bereits in mehreren anderen Bundesländern. »Als bevölkerungsreichstes Bundesland ist es wichtig, so eine Einrichtung auch hier in Nordrhein-Westfalen zu haben.«

Für die Studie »Antisemitismus in Nordrhein-Westfalen. Wahrnehmungen und Erfahrungen jüdischer Menschen« waren 59 jüdische Gemeindemitglieder aus Nordrhein-Westfalen befragt worden. Zudem wurden 1611 antisemitische Straftaten und 209 zivilgesellschaftlich bekannt gewordene Vorfälle ausgewertet. epd

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  02.05.2025

Meinung

Noch Zweifel?

Auch vor der Einstufung der AfD als gesichert rechtsextrem war ihre antidemokratische Haltung offenkundig. Jetzt muss das Verbotsverfahren gegen die Partei endlich in die Wege geleitet werden

von Monty Ott  02.05.2025

München

Anschlag auf jüdisches Zentrum 1970: Rechtsextremer unter Verdacht

Laut »Der Spiegel« führt die Spur zu einem inzwischen verstorbenen Deutschen aus dem kriminellen Milieu Münchens

 02.05.2025

Meinung

Israelfeinde gegen Pressefreiheit

Journalisten sind immer häufiger Anfeindungen von »propalästinensischen« Aktivisten ausgesetzt. Das ist auch ein Angriff auf das Fundament unserer Gesellschaft

von Erica Zingher  02.05.2025

Interview

»Deutschlands Vorbildrolle steht radikal infrage«

Oliver von Wrochem über 80 Jahre Kriegsende, eine stärker werdende AfD und NS-Gedenkstätten als gesellschaftspolitische Akteure

von Sebastian Beer  02.05.2025

Auszeichnung

Margot Friedländer erhält Großes Verdienstkreuz

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer erhält das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik. Steinmeier würdigt ihr Lebenswerk als moralische Instanz

 02.05.2025

Berlin

Was bedeutet die neue Einstufung für die AfD?

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Schritt des Verfassungsschutzes, die gesamte Partei als gesichert rechtsextrem einzustufen

von Anne-Beatrice Clasmann  02.05.2025

Deutschland

Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette und der angebliche »Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung«

Lange lebte die frühere RAF-Terroristin Klette im Untergrund, ehe sie in Berlin verhaftet wurde. Am 1. Mai ist sie in Gedanken wieder in ihrer Kreuzberger Community

 02.05.2025

Josef Schuster

Zentralrat der Juden fordert mehr Klarheit im Umgang mit der AfD

Vertreter der Partei dürften nie »in staatstragende Funktionen gelangen«, so der Zentralratspräsident. Zuvor hatte der Verfassungsschutz die gesamte AfD als gesichert rechtsextrem eingestuft

 02.05.2025