Knapp elf Jahre nach einem Selbstmordanschlag auf eine israelische Reisegruppe in Bulgarien sind lebenslange Freiheitsstrafen für zwei Komplizen des Attentäters bestätigt worden. Die Haftstrafen seien in letzter Instanz in Kraft getreten, sagte Generalstaatsanwalt Iwan Geschew am Dienstag in der Hauptstadt Sofia.
Fünf Israelis, ihr bulgarischer Busfahrer und der Attentäter selbst waren bei dem Sprengstoffanschlag auf dem Parkplatz des Flughafens der bulgarischen Schwarzmeerstadt Burgas am 18. Juli 2012 ums Leben gekommen. Darüber hinaus wurden mehr als 35 Israelis verletzt.
Den Klagen der Erben der getöteten Israelis sowie des Bulgaren sei stattgegeben worden, erläuterte der Generalstaatsanwalt. Er nannte keine Details über die Höhe der beantragten Entschädigungen.
Die beiden mutmaßlichen libanesischen Komplizen des Attentäters mit doppelter Staatsbürgerschaft waren ursprünglich 2020 in Abwesenheit zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden. Das Urteil wurde angefochten, so dass es in zweiter Instanz ging. Die beiden Komplizen hatten das EU-Land nach dem Anschlag ungehindert verlassen.
Auch in zweiter Instanz wurde das Verfahren in Abwesenheit geführt. Die Komplizen würden noch immer über Interpol gesucht, sagte Geschew.
Die Männer sollen ebenso wie der ums Leben gekommene Täter Verbindungen zur libanesischen Terrororganisation Hisbollah haben. dpa