Antisemitismus

»Angriffe auf uns alle«

Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus Foto: Gregor Zielke

Antisemitismus

»Angriffe auf uns alle«

Felix Klein fordert, den muslimischen Judenhass stärker in den Blick zu nehmen

 24.06.2019 14:03 Uhr

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat gefordert, beim Kampf gegen Antisemitismus auch den muslimischen Judenhass stärker in den Blick zu nehmen. Antisemitismus von Muslimen in Deutschland habe seinen Ursprung vielfach im Nahostkonflikt und in »dem Hass auf Israel und die israelische Politik gegenüber den Palästinensern«, sagte Klein im Rahmen des evangelischen Kirchentags in Dortmund.

»Wir müssen den Israel-bezogenen Antisemitismus stärker bekämpfen«, betonte er. Dazu sei es wichtig, auch an den Schulen den Nahostkonflikt und seine Geschichte zu thematisieren.

Die Zunahme antisemitischer Straftaten insgesamt nannte Felix Klein »alarmierend«.

statistik Die Zunahme antisemitischer Straftaten insgesamt nannte der Beauftragte »alarmierend«. Laut Statistik sei die große Mehrzahl dieser Straftaten rechtsextremistisch motiviert. An der Statistik jedoch gibt es laut Experten große Zweifel. Auch die jüdische Gemeinschaft in Deutschland nimmt einen deutlich höheren Anteil islamisch motivierter Täter wahr, etwa bei Beleidigungen oder Übergriffen auf Rabbiner. Zusätzliche Erkenntnisse erhoffe er sich von einem bundesweiten Meldesystem antisemitischer Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze, sagte Klein.

Er rief zu mehr gesellschaftlichem Einsatz gegen Antisemitismus auf: »Antisemitische Angriffe sind Angriffe auf uns alle.« Notwendig seien nicht nur staatliche Maßnahmen. »Wir brauchen auch bürgerschaftliches Engagement und beherztes Eingreifen«, erklärte der Beauftragte.  epd/ja

Meinung

Die AfD schreckt vor nichts mehr zurück

Im Bundestag bagatellisiert die AfD sogar den Völkermord an bosnischen Muslimen 1995, um gegen Muslime in Deutschland zu hetzen

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025

Berlin

AfD-Eklat im Bundestag bei Debatte über Völkermord

Der Bundestag unterbricht seine Haushaltsberatungen für eine Diskussion zum Gedenken an das Kriegsverbrechen in Srebrenica vor 30 Jahren. Bei AfD-Reden kommt es zum Skandal

 11.07.2025

Justiz

Berufung wegen antisemitischer Inhalte auf X zurückgewiesen

Das Landgericht hatte die Klage im Juni 2024 mit Verweis auf fehlende internationale Zuständigkeit abgewiesen

 11.07.2025

Ravensbrück

Familie von KZ-Überlebender erhält Ring zurück

Im Frühjahr war es demnach einer Freiwilligen gelungen, die Familie von Halina Kucharczyk ausfindig zu machen

 11.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Washington D.C.

US-Behörde wartet auf Daten zu attackierten Iran-Atomanlagen

In welche Tiefen drangen die bunkerbrechenden Bomben in die iranischen Atomanlagen vor? Die für die Entwicklung der Bomben zuständige Behörde hat darauf noch keine Antwort

 11.07.2025

Sarajevo/Berlin

Rabbiner: Srebrenica-Gedenken in Deutschland besonders wichtig

8.000 Tote und eine Wunde, die nicht verheilt: Heute gedenkt die Welt der Opfer des Massakers von Srebrenica. Das liberale Judentum sieht eine gemeinsame Verantwortung - auch bei der deutschen Erinnerungskultur

 11.07.2025

Brüssel

EU baut Drohkulisse gegen Israel auf

Die EU will Israel zu einer besseren humanitären Versorgung der Menschen in Gaza drängen - und präsentiert das Inventar ihrer Daumenschrauben

 11.07.2025

Berlin

Mehr Verfahren wegen Antisemitismus eingeleitet

Die Berliner Staatsanwaltschaft bearbeitet Hunderte Fälle mit antisemitischem Hintergrund

 11.07.2025