Potsdam

AfD »bundesweit rechtsextrem dominiert«

Extremismusforscher Gideon Botsch: Im Landesverband Brandenburg spielen Nicht-Extremisten keine Rolle

 16.06.2020 08:41 Uhr

Der Potsdamer Extremismusforscher Gideon Botsch Foto: Karla Fritze

Extremismusforscher Gideon Botsch: Im Landesverband Brandenburg spielen Nicht-Extremisten keine Rolle

 16.06.2020 08:41 Uhr

Für den Potsdamer Extremismusforscher Gideon Botsch ist in der AfD eine rechtsextremistische Gesinnung verbreitet. »Die AfD bundesweit ist noch nicht durchgängig rechtsextrem, muss aber nach wie vor als rechtsextrem dominiert betrachtet werden«, sagte der Leiter der Forschungsstelle Antisemitismus und Rechtsextremismus des Moses Mendelssohn Zentrums an der Universität Potsdam der Deutschen Presse-Agentur.

KALBITZ Der brandenburgische Verfassungsschutz hatte jüngst den gesamten AfD-Landesverband zum Verdachtsfall erklärt. Er begründete dies am Montag unter anderem mit extremistischen Positionen. Der bisherige Landeschef Andreas Kalbitz ist einer der Wortführer des rechtsnationalen »Flügels« um den Thüringer AfD-Landes- und Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke, der sich mittlerweile nach eigenen Angaben aufgelöst hat.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte den »Flügel« im März als »gesichert rechtsextremistische Bestrebung« eingestuft. Im Mai erklärte der AfD-Bundesvorstand die Mitgliedschaft von Kalbitz mit Mehrheit für nichtig, Kalbitz geht dagegen rechtlich vor.

»Wir bezeichnen den brandenburgischen Landesverband seit langem als rechtsextrem«, sagte der Politikwissenschaftler. »Das schließt nicht aus, dass es Einzelne gibt, die nicht rechtsextrem sind, aber die spielen im Landesverband keine nennenswerte Rolle.«

KONTAKTE Ähnlich wie der Verfassungsschutz schätzte Botsch ein, dass der AfD-Landesverband Brandenburg »sehr stark »Flügel«-orientiert« sei. »Aber er wäre auch ohne »Flügel« als rechtsextrem zu bewerten«, erklärte der Forscher. »Bei einer Reihe von AfD-Politikern im Land kennen wir keine Anbindung an den Flügel, sehen sie aber klar im rechtsextremen Kontext, teilweise mit deutlichen Kontakten auch ins Neonazi-Lager.« dpa

Frankreich

Spezialeinsatz vor iranischem Konsulat in Paris

Ein Mann soll mit Granaten am Gürtel das Gebäude betreten haben

 19.04.2024

Wiesbaden

Hessen lädt iranischen Generalkonsul aus

Es könne nicht so getan werden, »als ob nichts gewesen wäre«, sagt Manfred Pentz (CDU)

 19.04.2024

Nahostkonflikt

»Israel muss iranische Rakete mit Atomsprengkopf fürchten«

John Bolton warnt im NZZ-Interview vor der Verbreitung von Nukleartechnologie durch Nordkorea

 19.04.2024

Meinung

Gezielte Aktionen gegen das iranische Regime werden weitergehen müssen

Warum Teheran nicht nur eine Gefahr für die Region, sondern auch für die Ukraine ist

von Saba Farzan  19.04.2024

Iran/Israel

Scholz warnt erneut vor Eskalation im Nahen Osten

Es habe »erneut eine militärische Aktivität« gegeben, stellt der Bundeskanzler fest

 19.04.2024

Gmund

Merz: Selbstverteidigungsrecht Israels endet nicht an eigener Grenze

»Die Eskalationsdominanz liegt allein beim Mullah-Regime in Iran«, so der CDU-Chef

 19.04.2024

Antisemitismus

Zentralrat der Juden äußert sich zu Hallervordens Gaza-Video

Das Gaza-Gedicht des Schauspielers wurde in den vergangenen Tagen massiv kritisiert

 19.04.2024

Vereinte Nationen

Amerikanisches Veto gegen UN-Vollmitgliedschaft für Palästina

Die USA sehen Einigung auf eine Zweistaatenlösung als Voraussetzung für eine Anerkennung

 19.04.2024

Berlin

Zeitung: Anstieg rechtsextremer und antisemitischer Straftaten

Durch Judenhass motivierte Straftaten nehmen stark zu

 19.04.2024