Initiative

160 Organisationen unterstützen »Tag der Solidarität mit Juden und Israel«

Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Der Deutsche Kulturrat hat sich am heutigen »Tag der Solidarität mit Juden und Israel« »klar und entschieden gegen jede Form des Antisemitismus« ausgesprochen. In einer Erklärung des Gremiums heißt es, »aufgrund der immer heftiger werdenden Anfeindungen gegenüber Juden und Israel in aller Welt« sei zu dem Tag aufgerufen worden.

»Gemeinsam mit vielen anderen Organisationen unterstützen wir diesen Tag«, so der Kulturrat. Dessen Geschäftsführer Olaf Zimmermann erklärte: »Die unerträglichen Übergriffe auf Jüdinnen und Juden in Deutschland, der wachsende Antisemitismus und die zunehmende Israel-Feindschaft erschüttern uns tief.«

Initiiert wurde der »Tag der Solidarität mit Juden und Israel« von der NGO Demokratie und Information (DEIN). Deren Vorsitzender Leo Sucharewicz sagte in einem Interview mit der Jüdischen Allgemeinen, 160 Organisationen und Körperschaften unterstützten die Initiative.

Leo Sucharewicz ist der Initiator des SolidaritätstagesFoto: (privat)

Der Deutsche Kulturrat stelle sich »klar und entschieden« gegen jede Form des Judenhasses, so Zimmermann. »Wir lehnen Boykottaufrufe, wie z. B. durch den BDS gegen jüdische Künstlerinnen, Künstlern und israelische Kultureinrichtungen, entschieden ab.«

Gegen Antisemitismus und Antizionismus

Auch die Kurdische Gemeinde Deutschland zeigte Solidarität. Die Organisation teilte mit, sie unterstütze diese Initiative ausdrücklich und wolle »ein Zeichen gegen den grassierenden Antisemitismus und Antizionismus setzen«.

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»Mit warmen und zugleich schmerzlichen Erinnerungen denken wir heute an unsere Delegationsreise im Frühjahr nach Israel zurück«, so die Kurdische Gemeinde. »Wo immer wir Orte in Israel besuchten, empfing man uns mit aller Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Dankbarkeit über unsere Anwesenheit.«

»Zugleich wurden wir Augenzeugen der Zerstörungen im Süden Israels durch die islamistische Hamas, Islamischer Dschihad und weiterer Antisemiten«, hieß es von der Gemeinde. »Nicht weniger eindrücklich« sei die hohe Zahl an Binnenvertriebenen gewesen, »die im Norden des Landes ihre Städte und Dörfer verlassen mussten, um sich vor dem Raketenterror der Hisbollah in Sicherheit zu bringen.«

»Politisch unerträglich«

»So wie wir an der Seite Israels stehen, so stehen wir felsenfest an der Seite der Jüdinnen und Juden in Deutschland, Israel und weltweit, die seit dem 7. Oktober 2023 im Ausnahmezustand leben. Ihnen gilt, nicht nur heute, unsere volle Solidarität und Anteilnahme«, erklärte die Kurdische Gemeinde in Deutschland.

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Für die Adenauer-Stiftung sagte Norbert Lammert, der Vorsitzende, aus Anlass dieses Tages, Judenhass sei politisch unerträglich - in keinem anderen Land mehr, als in Deutschland.

Die Vize-Chefin der Friedrich-Naumann-Stiftung und Antisemitismusbeauftragte in NRW, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, erklärte, es gebe in Deutschland keinen Raum, in dem Juden frei von Ressentiments leben könnten. »Setzt ein Zeichen: Antisemitismus hat keinen Platz in unserer Mitte.«

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Schirmherrin Charlotte Knobloch

Auch jüdische Gemeinden in der Bundesrepublik, inklusive derer in Düsseldorf und München, organisierten Veranstaltungen am »Tag der Solidarität«, dessen Schirmherrschaft die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, übernahm.

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