JFBB

Zehn Tage Kino

Bei der Eröffnung des Filmfestivals 2016: Festivalleiterin Nicola Galliner mit Ministerpräsident Dietmar Woidke (l.) und Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller Foto: dpa

Im vergangenen Jahr war die Zukunft des Jüdischen Filmfestivals Berlin & Brandenburg noch existenziell gefährdet. Doch nach Wochen der Unsicherheit konnten die international renommierten Filmtage aufatmen: Nachdem der Hauptstadtkulturfonds seine Förderung eingestellt hatte, sprang das Auswärtige Amt ein und sicherte die Zukunft der mehrtägigen Veranstaltung.

Nun hat die Festivalleitung Termine und Programmschwerpunkte für das diesjährige Festival bekannt gegeben. Vom 2. bis zum 11. Juli werden Berlin und Brandenburg wieder dem jüdischen und israelischen Film in Deutschland ein Forum geben. Einen besonderen Themenschwerpunkt wird dabei eine Sonderreihe zum Thema 100 Jahre Universum Film AG (UFA) sein.

Retrospektive Exemplarisch für die vielen Filmschaffenden, die nach der Machtergreifung der Nazis vertrieben, verfolgt oder ermordet wurden, stellt das Festival einen der produktivsten jüdischen Drehbuchautoren, Produzenten und Regisseure dieser Zeit ins Zentrum: Emeric Pressburger (1902–1988).

Die Retrospektive Dem Vergessen entrissen zeigt Filme aus Pressburgers Zeit bei der UFA, aber auch spätere Werke im Londoner Exil und aus der Nachkriegszeit. Kuratiert wird die Programmreihe von Frank Stern, Professor für visuelle Zeit- und Kulturgeschichte an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien und Leiter des Jüdischen Filmclubs Wien.

Ein weiteres Highlight des Festivals sind die diesjährigen Kuratoren Esther Schapira und Georg M. Hafner, die für die Auswahl der gezeigten Werke verantwortlich sein werden. »Wir freuen uns sehr, dass uns mit Esther Schapira und Georg M. Hafner zwei wunderbare Filmemacher und Kenner jüdischen Lebens in Deutschland, Israel, den USA und vielen anderen Ländern bei der Filmauswahl unterstützen«, erklärte Festivalleiterin Nicola Galliner.

Dokumentationen Schapira ist Kommentatorin bei den ARD-Tagesthemen, seit 2012 Abteilungsleiterin von »Politik und Gesellschaft« beim Hessischen Rundfunk und wurde für ihre Dokumentationen vielfach ausgezeichnet. Hafner ist Autor, Regisseur und war Abteilungsleiter der Redaktion Politik und Gesellschaft beim Fernsehen des Hessischen Rundfunks sowie Kommentator bei den ARD-Tagesthemen.

Für seine Filmdokumentationen erhielt er unter anderem den Bayerischen Fernsehpreis. Gemeinsam veröffentlichten Hafner und Schapira im Jahr 2015 das Buch Israel ist an allem schuld. Warum der Judenstaat so gehasst wird. ja

www.jfbb.de

Hans-Jürgen Papier

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  26.11.2025

Hommage

Pionier des Erinnerns

Der Filmemacher und Journalist Claude Lanzmann wäre diese Woche 100 Jahre alt geworden. Unser Autor ist ihm mehrmals persönlich begegnet

von Vincent von Wroblewsky  26.11.2025

Zahl der Woche

6500 Rabbiner

Funfacts & Wissenswertes

 26.11.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Coole Nichten, coole Tanten

von Katrin Richter  26.11.2025

Kulturkolumne

Lob der Anwesenheit

Lahav Shani und Jason Stanley: Warum unser Autor nicht nur in der Westend-Synagoge vor Ort ist

von Eugen El  26.11.2025

Film

Shira Haas ist Teil der Netflix-Serie »The Boys from Brazil«

Die israelische Schauspielerin ist aus »Shtisel« und »Unorthodox« bekannt

 26.11.2025

Zwischenruf

Was bleibt von uns?

Was bleibt eigentlich von uns, wenn Apple mal wieder ein Update schickt, das alles löscht? Jede Höhlenmalerei erzählt mehr als eine nicht mehr lesbare Floppy Disk

von Sophie Albers Ben Chamo  25.11.2025

Kultur

André Heller fühlte sich jahrzehntelang fremd

Der Wiener André Heller ist bekannt für Projekte wie »Flic Flac«, »Begnadete Körper« und poetische Feuerwerke. Auch als Sänger feierte er Erfolge, trotzdem konnte er sich selbst lange nicht leiden

von Barbara Just  25.11.2025

Jüdische Kulturtage

Musikfestival folgt Spuren jüdischen Lebens

Nach dem Festival-Eröffnungskonzert »Stimmen aus Theresienstadt« am 14. Dezember im Seebad Heringsdorf folgen weitere Konzerte in Berlin, Essen und Chemnitz

 25.11.2025