Fernsehen

»Wir verurteilen jegliche Form von Antisemitismus und Rassismus«

In der Kritik: Nina Queer Foto: imago images/eventfoto54

Vier Tage vor dem Start der RTL-»Dschungelshow« hat der Sender einen Kandidaten-Wechsel angekündigt: Statt Nina Queer sei nun Sam Dylan in der Ersatz-Show fürs reguläre »Dschungelcamp« dabei, teilte RTL am Montagabend mit.

»Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen und unserer Haltung, jegliche Form von Antisemitismus, Rassismus sowie Diskriminierung klar zu verurteilen, können und wollen wir jemanden, der sich selbst »Hitler-Transe« nennt, keine Plattform in einer Unterhaltungssendung bieten«, wurde RTL-Geschäftsführer Jörg Graf in einer Mitteilung zitiert.

»Wir erkennen Nina Queer als Künstlerin an, aber wer öffentlich solche Begrifflichkeiten wählt, ob als bloße Provokation gedacht oder nicht, dem wollen wir konsequenterweise keine Bühne bieten.«

Der »Tagesspiegel« hatte bereits im Juni 2020 über die Berliner Dragqueen und Entertainerin geschrieben, sie wolle es nicht hinnehmen, wenn Schwule in Kreuzberg von Arabern angegriffen würden. Es interessiere sie wenig, wenn jemand nicht ertragen könne, wie sie dagegen vorgehe, hieß es damals.

Wörtlich sagte sie: »Dann bin ich eben die erste Hitler-Transe, die es gibt, dann nehme ich das so hin.« Nach Äußerungen im Zusammenhang mit einem homophoben Angriff in Kreuzberg hatte sich Nina Queer zuvor 2017 Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt gesehen. Später distanzierte sie sich nach RTL-Angaben von diesen.

Die Äußerung im »Tagesspiegel«-Interview nannte RTL nun als Grund für den Wechsel bei »Ich bin ein Star - Die große Dschungelshow«. Der in Niedersachsen geborene Sam Dylan hat bereits Reality-TV-Erfahrung: 2019 war der heute 29-Jährige Kandidat bei der Dating-Show »Prince Charming« dabei.

Die »Dschungelshow« startet an diesem Freitag, 15. Januar, das Finale ist für den 29. Januar geplant. Sie wird bei Köln aufgezeichnet. RTL hatte das Format angekündigt, nachdem sich eine normale Ausgabe der beliebten Show wegen der Corona-Pandemie weder in Australien noch an einem möglichen Ausweich-Quartier in Wales hatte umsetzen lassen. Die Idee: Die Siegerin oder der Sieger löst ein »Goldenes Ticket« und bekommt damit einen Platz im »Dschungelcamp« 2022.

Die Ankündigung kommt kurz nach einem harten Schnitt bei »DSDS«. Ursprünglich war bei der RTL-Castingshow auch Sänger Michael Wendler Juror. Szenen mit ihm wurden jedoch herausgeschnitten oder digital verpixelt, nachdem Wendler Deutschland wegen der Anti-Corona-Maßnahmen bei Telegram als »KZ« bezeichnet hatte. »KZ« sei dabei eine Abkürzung für »Krisen Zentrum« gewesen, hatte er später auf Instagram behauptet. Zwischen Wendler (48, »Sie liebt den DJ«) und RTL war es schon im Herbst 2020 zum Bruch gekommen. dpa

Marbach

Israelische Soziologin Eva Illouz hält Schillerrede

Illouz widme sich dem Einfluss wirtschaftlichen Denkens und Handelns und greife damit Widersprüche kulturgeschichtlich auf, hieß es

 17.07.2025

Musik

1975: Das Jahr großer Alben jüdischer Musiker

Vor 50 Jahren erschienen zahlreiche tolle Schallplatten. Viele der Interpreten waren Juden. Um welche Aufnahmen geht es?

von Imanuel Marcus  17.07.2025

Interview

»Eine Heldin wider Willen«

Maya Lasker-Wallfisch über den 100. Geburtstag ihrer Mutter Anita Lasker-Wallfisch, die als Cellistin das KZ Auschwitz überlebte, eine schwierige Beziehung und die Zukunft der Erinnerung

von Ayala Goldmann  17.07.2025 Aktualisiert

Interview

»A reluctant hero«

Maya Lasker-Wallfisch about the 100th birthday of her mother Anita Lasker-Wallfisch, musician and survivor of Auschwitz, a birthday concert and a private visit of the King of the United Kingdom

von Ayala Goldmann  17.07.2025

Thüringen

Jüdisches Kulturfest will Haifa stärker einbeziehen

Beide Städte pflegen seit dem Jahr 2005 eine offizielle Städtepartnerschaft

 17.07.2025

Meinung

Fereidoonis Leitfaden: Gut gemeint, schlecht gemacht

Der Didaktikprofessor Karim Fereidooni hat Empfehlungen für den Umgang mit dem Gazakrieg in Schulen vorgelegt. Trotz guter Absichten weist das Papier erhebliche Schwächen auf, wie ein Forschungsverbund zurecht kritisiert

von Marc Jacobsen, Patrick Viol  17.07.2025

Berlin

Mögliche Einigung über Raubkunst-Plastik?

Streit um den Tänzerinnenbrunnen: Anwälte von Erben und Georg Kolbe Museum kamen zu erstem Treffen zusammen

 17.07.2025 Aktualisiert

Aufgegabelt

Teiglach

Rezepte und Leckeres

 16.07.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 17. Juli bis zum 25. Juli

 16.07.2025