USA

Whoopi Goldberg entschuldigt sich für Bemerkung zur Schoa

Whoopi Goldberg Foto: imago images/MediaPunch

USA

Whoopi Goldberg entschuldigt sich für Bemerkung zur Schoa

In einer Talkshow ging es um das Verbot eines Buchs über einen Auschwitz-Überlebenden

 01.02.2022 15:09 Uhr

US-Schauspielerin Whoopi Goldberg hat sich für eine Bemerkung zum Holocaust entschuldigt, die sie am Montag in der Sendung »The View« im Fernsehsender ABC gemacht hatte.

»In der heutigen Show sagte ich, im Holocaust gehe es nicht um Rasse, sondern um des Menschen Unmenschlichkeit gegen Menschen. Ich hätte sagen sollen, es geht um beides«, twitterte die Oscar-Preisträgerin. »Wie Jonathan Greenblatt von der Anti-Diffamierungs-Liga teilte: ›Im Holocaust ging es um die systematische Vernichtung des jüdischen Volkes durch die Nazis, das sie als minderwertige Rasse ansahen.‹ Mein Fehler.« Sie bedauere den Schmerz, den sie verursacht habe. »Geschrieben mit aufrichtigster Entschuldigung.«

Greenblatt dankte Goldberg, dass sie ihre Bemerkung korrigiert habe »und den Holocaust als das anerkannt hat, was er ist«. Auf Twitter schrieb er, er hoffe, dass »wir zusammenarbeiten können, um die Unwissenheit über dieses schreckliche Verbrechen und den Hass, der alle bedroht, zu bekämpfen«, während Antisemitismus historische Dimensionen erreiche.

In der Diskussion in »The View« ging es um das Verbot des Comics von Art Spiegelman, »Maus - Die Geschichte eines Überlebenden«, durch eine Schulaufsichtsbehörde in Tennessee. Die hatte Nacktheit und Obszönität in der unter anderem mit einem Pulitzerpreis ausgezeichneten Erzählung über den Vater des Autors, eines Auschwitz-Überlebenden, als Verbotsgründe angeführt.

Goldberg sagte in der Diskussion: »Ich bin überrascht darüber, dass das, was Sie unbehaglich macht, die Tatsache ist, dass da etwas Nacktheit ist. Ich meine, es handelt vom Holocaust, der Tötung von sechs Millionen Menschen, aber das stört Sie nicht? Wenn Sie das machen, lassen Sie uns wahrheitsgetreu sein. Weil es im Holocaust nicht um Rasse geht. Nein, es geht nicht um Rasse.«

Moderatorin Joy Behar wandte ein, dass die Nazis die Juden als eine »andere Rasse« gesehen hätten. »Es geht aber nicht um Rasse. ... Es geht um des Menschen Unmenschlichkeit gegen Menschen«, antwortete Goldberg. Die Kommentatorin Ana Navarro erwiderte: »Es geht um weiße Überlegenheit. Es ging gegen Juden und Roma.« Goldberg: »Aber das sind zwei Gruppen weißer Menschen.«

Co-Moderatorin Sara Haines sagte, dass die Nazis Juden nicht als Weiße betrachtet hätten. »Aber Sie reden am Thema vorbei«, insistierte Goldberg. »In dem Moment, indem sie es zu Rasse machen, geht es in diese Richtung. Lasst uns darüber sprechen, was es ist. Es geht darum, wie Menschen miteinander umgehen. Das ist ein Problem.« ap

Dortmund

Jachad Köln und Kavanah Aachen gewinnen die Jewro 2025

Den zweiten Platz belegt JuJuBa, Amichai aus Frankfurt ist Drittplatzierter

von Katrin Richter  08.06.2025

Jerusalem

»The German«: Masucci drehte während des Kriegs

Für die Dreharbeiten der Serie hat sich Schauspieler Oliver Masucci in Israel aufgehalten

 08.06.2025

Dortmund

Herzen in der Halle

Die erste Hälfte der Jewrovision zeigte, was in den Jugendzentren steckt

von Katrin Richter  08.06.2025

Jewrovision

Los geht’s

In Dortmund treffen sich über 1200 Jugendliche zum Gesangs- und Tanzwettbewerb unter dem Motto »United in Hearts«

von Katrin Richter  08.06.2025

Interview

»Es findet ein Genozid statt« – »Israel muss sich wehren«

Henryk M. Broder und Hamed Abdel-Samad über ihre langjährige Freundschaft, was sie verbindet – und was sie nach dem 7. Oktober 2023 trennt

von Philipp Peyman Engel  08.06.2025 Aktualisiert

TV-Tipp

Das Schweigen hinter dem Schweinderl

»Robert Lembke - Wer bin ich« ist ein kluger Film über Verdrängung, Volksbildung und das Schweigen einer TV-Legende über die eigene Vergangenheit. Nur Günther Jauch stört ein wenig

von Steffen Grimberg  08.06.2025

Rheinland-Pfalz

»Aus Beutebeständen« - NS-Raubgut in rheinland-pfälzischen Museen

Viele kleine Museen in Rheinland-Pfalz haben bisher nicht danach geforscht, ob NS-Raubgut in ihrem Besitz ist. In den Sammlungen von vier dieser mehr als 400 Museen sah eine Kunsthistorikerin nun genauer nach

von Norbert Demuth  06.06.2025

Medien

Deutschlands Oberlehrer

Wer will noch mal, wer hat noch nicht? In diesen Tagen scheint die Diffamierung Israels oberste Bürgerpflicht zu sein. Ein Kommentar

von Michael Thaidigsmann  06.06.2025 Aktualisiert

Berlin

Dokumentarfilm »Don’t Call It Heimweh« über Margot Friedländer

Die Dokumentation von Regisseur Thomas Halaczinsky zeigt Friedländers erste Reise aus New York nach Berlin im Jahre 2003. Es war ihre erste Fahrt in die Heimatstadt nach 60 Jahren

 05.06.2025