Kino

Trauer um Hollywood-Legende Carl Reiner

Carl Reiner (1922–2020) Foto: imago

Kino

Trauer um Hollywood-Legende Carl Reiner

Der Schauspieler starb im Alter von 98 Jahren in Los Angeles

 30.06.2020 21:00 Uhr Aktualisiert

Der US-Regisseur Carl Reiner ist tot. Reiner ist am Montag im Alter von 98 Jahren in Los Angeles gestorben, wie seine Assistentin Judy Nagy dem Branchenmagazin »Variety« mitteilte.

Reiner war 1922 als Kind jüdisch-österreichischer Einwanderer in New York geboren worden, diente nach der Schule im Militär, wurde Schauspieler und später Regisseur.

Er selbst nannte sich einen »jüdischen Atheisten«; sein Glaube an Gott, betonte Reiner einmal in einem Interview, sei mit dem Holocaust beendet worden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Große Erfolge feierte er unter anderem mit »Oh Gott...« (1977), »Reichtum ist keine Schande« (1979), »Solo für 2« (1984) und mit der »Ocean’s Eleven«-Trilogie.

Reiner hatte drei Kinder, einer davon war der Regisseur Rob Reiner, der unter anderem »Harry und Sally« drehte. »In der vergangenen Nacht ist mein Vater gestorben«, schrieb Sohn Rob Reiner, ebenfalls Regisseur, am Dienstag beim Kurznachrichtendienst Twitter. »Während ich dies schreibe, schmerzt mein Herz. Er war mein Vorbild.« 

Zahlreiche Kollegen und Fans betrauerten die Nachricht vom Tod Carl Reiners im Internet. »Auf Wiedersehen, mein großartigster Mentor - bei Filmen und beim Leben«, schrieb Schauspieler Steve Martin. »Danke, lieber Carl.«

https://twitter.com/SteveMartinToGo/status/1277991007892549632

Schauspieler Jason Alexander (»Seinfeld«) schrieb, Reiner sei ein »wundervoller Mann« gewesen, der ein »wundervolles Leben« gelebt habe: »Carl Reiner war ein Comedy-Genie. Oft hat dieses Genie andere Leute noch lustiger gemacht. Aber wenn man ihm eine Bühne gegeben hat, konnte er aus jedem Moment ein Lachen zaubern. Ich habe es immer wieder beobachtet. Sein Beitrag zur Comedy wird immer Bestand haben.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo kondolierte der Familie und schrieb, Reiners Comedy sei zeitlos. »Er hat Amerika zum Lachen gebracht - ein echtes Geschenk.«

HUMOR Im Jahr 2000 wurde Reiner mit dem Mark-Twain-Preis für Humor des Kennedy Centers in Washington ausgezeichnet. 2017 verewigte er gemeinsam mit Sohn Rob Hände und Füße in Hollywood - in Zement vor dem Chinese Theater in Los Angeles.

Dabei verriet er auch seinen Lieblingsfilm: »Die Braut des Prinzen«, gedreht 1987 von Rob Reiner. »Jedesmal wenn es einem schlecht geht, muss man nur »Die Braut des Prinzen« anschauen - und danach lächelt man wieder.«

FAMILIE Erst vor kurzem hatte sich Reiner auf Twitter selbst noch zu seiner Familie geäußert: »Nichts freut mich mehr, als zu wissen, dass ich das bestmögliche Leben gelebt habe, indem ich die talentierte Estelle (Stella) Lebost getroffen und geheiratet habe, die mit mir gemeinsam Rob, Annie und Lucas Reiner in diese bedürftige und sich immer weiter verändernde Welt gebracht hat.«

In einem Dokumentarfilm über das Geheimnis eines langen Lebens sagte Reiner über sein Erfolgsrezept: »Der Schlüssel zur Langlebigkeit ist die Interaktion mit anderen Menschen. ja

Leo Baeck Institut

»Die Wissenschaft ist keine Oase«

Michael Brenner über das vor 70 Jahren gegründete Archiv der Geschichte und Kultur des deutschsprachigen Judentums, freie Forschung und bedrohte Demokratie

von Ayala Goldmann  15.06.2025

Kunst

Öffnet die Herzen!

Die Israelin Bracha Lichtenberg Ettinger fordert mit einer intensiven Einzelschau in Düsseldorf die Besucher heraus

von Eugen El  15.06.2025

Interview

Susan Sideropoulos über Styling-Shows und Schabbat

GZSZ-Star Susan Sideropoulos hat im ZDF die neue Makeover-Show »That’s My Style«. Nur wenige wissen jedoch, wie engagiert die Enkelin jüdischer NS-Opfer gesellschaftspolitisch ist

von Jan Freitag  13.06.2025

Aufgegabelt

Pastrami-Sandwich

Rezepte und Leckeres

 12.06.2025

Streaming

Doppelte Portion Zucker

Mit »Kugel« ist den Machern der Kultserie »Shtisel« ein vielschichtiges Prequel gelungen

von Nicole Dreyfus  12.06.2025

TV-Tipp

Das Schweigen hinter dem Schweinderl

»Robert Lembke - Wer bin ich« ist ein kluger Film über Verdrängung, Volksbildung und das Schweigen einer TV-Legende über die eigene Vergangenheit. Nur Günther Jauch stört ein wenig

von Steffen Grimberg  12.06.2025

Kulturkolumne

Annemarie, Napoleon und ich

Gute Bücher wachsen mit, hat mein Großvater immer gesagt. Warum »Desirée« von Annemarie Selinko uns alle überleben wird

von Sophie Albers Ben Chamo  12.06.2025

Aufgegabelt

Himbeer-Sorbet mit Zaatar

Rezepte und Leckeres

 12.06.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  12.06.2025