Comedy

»The Kominsky Method«

Das verrückte Paar ist zurück: Netflix hat The Kominsky Method, die Serie über den Schauspiellehrer Sandy Kominsky (Michael Douglas) und seinen ehemaligen Agenten Norman Newlander (Alan Arkin) um eine zweite Staffel verlängert. Zwar setzt Drehbuchautor Chuck Lorre (The Big Bang Theory) den gewohnten Dialogwitz ein bisschen sparsamer ein, doch Douglas’ Charisma und Arkins ruppiger Charme kommen auch diesmal wieder voll zur Geltung.

KAPITEL War es in der ersten Staffel der trotz seiner Prostataprobleme und zahlreichen Scheidungen relativ fest im Leben stehende Sandy Kominsky, der sich um den nach dem Tod seiner langjährigen Ehefrau vor dem psychischen Zusammenbruch stehenden Norman kümmerte, hat sich Norman inzwischen einigermaßen gefangen.

Er begegnet einer alten Freundin wieder und scheint bereit für eine neue Beziehung. Außerdem versöhnt er sich mit seiner Tochter Phoebe (Lisa Edelstein) nach deren Entlassung aus der Entzugsklinik und scheint mit seinen 80 Jahren bereit für ein neues Kapitel in seinem Leben.

Beide Väter müssen das Verhältnis zu ihren Töchtern neu definieren.

Ohnehin ist das Verhältnis der beiden Väter zu ihren erwachsenen Töchtern ein durchgängiges Thema der zweiten Staffel. Geht es bei Norman hingegen um vorsichtige Wiederannäherung, entfremdet sich Sandy zunehmend von seiner Tochter Mindy (Sarah Baker) – nicht nur, weil sie ihm mit einem Mal eröffnet, dass sie bereits seit einem Jahr mit einem mehr als doppelt so alten Mann zusammenlebt. Sie versucht auch noch, ihn subtil aus der Verantwortung für die gemeinsam betriebene Schauspielschule herauszudrängen.

NIEDERLAGE Sandy erleidet eine Niederlage nach der anderen: Seine Freundin Lisa (Nancy Travis) will auf einmal nicht mehr mit ihm schlafen, und dann erfährt er auch noch, dass er Krebs hat. In der Rolle des Arztes, der die Diagnose mitteilt, ist in einem hinreißenden Cameo Bob Odenkirk (Better Call Saul) zu sehen, der die schlechte Nachricht in ebenso luftige und irreführende Rhetorik verpackt wie sein Anwalt Saul Goodman in seinen Plädoyers.

Am Schluss erlebt Sandy Kominsky dann noch eine Demütigung durch seine Schauspielschüler, die ihn zutiefst in seinem beruflichen Stolz trifft. Die einzig verlässliche Konstante in seinem Leben ist an diesem Punkt sein Freund Norman. Man gönnt diesen beiden kaputten, aber doch herzlich sympathischen alten weißen Männern einen letzten Triumph und eine dritte Staffel.

»The Kominsky Method« läuft beim Streamingdienst Netflix.

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  19.10.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Über Wurstmeldungen und andere existenzielle Fragen

von Katrin Richter  19.10.2025

Aufgegabelt

Maroni-Kuchen

Rezepte und Leckeres

von Nicole Dreyfus  19.10.2025

Sachbuch

Ärger am Skopusberg

Yfaat Weiss skizziert die wechselvolle Geschichte der israelischen Exklave in Ost-Jerusalem zwischen 1948 und 1967

von Ralf Balke  19.10.2025

Innovation

Rettung für den Kinneret

Zum ersten Mal weltweit wird entsalztes Wasser in einen Süßwassersee geleitet

von Sabine Brandes  19.10.2025

Sehen!

»Red Alert«

Die Serie will das Geschehen des 7. Oktober in filmische Bilder fassen – die erzählerische Kraft des Vierteilers liegt in der Hoffnung

von Christoph Schinke  19.10.2025

Israel

Warum ich meine gelbe Schleife nicht ablege

Noch immer konnten nicht alle Angehörigen von Geiseln Abschied von ihren Liebsten nehmen

von Sophie Albers Ben Chamo  17.10.2025

Berlin

Neue Nationalgalerie zeigt, wie Raubkunst erkannt wird

Von Salvador Dalí bis René Magritte: Die Neue Nationalgalerie zeigt 26 Werke von berühmten Surrealisten. Doch die Ausstellung hat einen weiteren Schwerpunkt

von Daniel Zander  17.10.2025

Theater

K. wie Kafka wie Kosky

Der Opernregisseur feiert den Schriftsteller auf Jiddisch – mit Musik und Gesang im Berliner Ensemble

von Christoph Schulte, Eva Lezzi  17.10.2025