Frankfurt am Main

Sonderausstellung zu jüdischer Trauerkultur

Olam Haba – Die kommende Welt Foto: Norbert Miguletz

Eine Sonderausstellung im Jüdischen Museum in Frankfurt am Main widmet sich ab 1. November den Vorstellungen von Tod und Jenseits im Judentum sowie der jüdischen Trauerkultur. Mit der Schau unter dem Titel »Im Angesicht des Todes« werde ein »Kernthema der jüdischen Tradition« aufgegriffen, sagte Museumsdirektorin Mirjam Wenzel am Mittwoch bei der Vorstellung des Projekts, dessen Vorbereitung rund drei Jahre beansprucht hat. Die Ausstellung verbindet rituelle Gegenstände und andere Exponate zum Umgang mit Tod und Sterben, Video- und Audiostationen und zahlreiche Kunstwerke.

In die Ausstellung gingen Videos ein, die Kuratorin Sara Soussan mit Besuchern jüdischer Friedhöfe in Frankfurt geführt hatte. Gezeigt werden Darstellungen des Todes in alten jüdischen Schriften, etwa in Gestalt des Todesengels, der gemäß der Überlieferung als letzte biblische Plage Ägypten vor dem Auszug des Volkes Israel heimsuchte.

Zu sehen sind zeitgenössische Totenkleider und ein Sarg, die entsprechend der jüdischen Tradition äußerst schlicht gehalten sind, um die Gleichheit aller Menschen im Tod zu unterstreichen.

Lesen Sie auch

Die Schau informiert auch über Vorstellungen des Judentums von Unterwelt und Jenseits, besondere Trauerrituale und Formen des Totengedenkens für eigene Angehörige oder im Rahmen kollektiver Erinnerung an die Opfer der mittelalterlichen Pogrome oder NS-Judenmordes. Alle diese Formen und Traditionen seien im Laufe vieler Jahrhunderte entstanden, um Menschen den Abschied zu ermöglichen und das Weiterleben zu erleichtern, sagte Soussan: »Der Tod ist letztendlich im Leben zu ergründen.«

Zur Ausstellung »Im Angesicht des Todes« gibt es ein umfassendes Begleitprogramm. Geöffnet ist die Schau bis zum 6. Juli täglich außer montags. epd

Statistik

Dieser hebräische Jungenname bleibt der beliebteste in Deutschland

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat sich für ihre Erhebung die Daten deutscher Standesämter angeschaut

 08.05.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  08.05.2025

Schweiz

Israel warnt vor Reisen zum ESC

Den Eurovision Song Contests in Basel als Jude oder Israeli zu besuchen, könnte gefährlich werden: Das befürchtet Israels Sicherheitsrat und empfiehlt Bürgern Zurückhaltung und Wachsamkeit

 08.05.2025

Geschichte

Kampf ums Überleben

Jochen Hellbeck analysiert in seinem neuen Buch den deutschen Vernichtungsfeldzug gegen die Sowjetunion und die Rolle ihrer jüdischen Bürger im Zweiten Weltkrieg

von Dmitirj Belkin  08.05.2025

Bergen-Belsen

»Der Holocaust wird als Kulisse benutzt, um Israel anzugreifen«

Menachem Rosensaft ist verstört über ein Theaterstück, in dem die Lage von jüdischen Schoa-Überlebenden in Displaced-Persons-Camps mit der von Palästinensern verglichen wird

von Michael Thaidigsmann  08.05.2025 Aktualisiert

Berlin

Weimer: Antisemitismus in der Kultur als erstes großes Thema

Der neue Staatsminister für Kultur und Medien will an seinem ersten Tag ein Zeichen setzen - und empfängt gleich einen besonderen Gast

 07.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  07.05.2025

Kulturstaatsministerium

Weimer sichert Zentralrat der Juden Solidarität zu

Neuer Minister nach Gespräch mit Josef Schuster: »Für mich ist es schmerzlich, ja unerträglich, zu sehen, wie der Antisemitismus in die Gesellschaft hineinkriecht«

 07.05.2025 Aktualisiert

Antisemitismus

Kanye Wests Hitler-Song »WW3« ist Hit auf Spotify

Der Text ist voller Hitler-Verehrung, gleichzeitig behauptet der Musiker, er könne kein Antisemit sein, weil er schwarz sei

 07.05.2025