Kunst

Sammlung Berggruen soll auf Tour gehen

Heinz Berggruen vor einen seiner Picassos Foto: imago

Kunst

Sammlung Berggruen soll auf Tour gehen

Zur Sammlung gehören unter anderem Werke von Pablo Picasso, Paul Klee oder Georges Braque

 27.12.2020 09:24 Uhr

Mit der Sammlung Berggruen soll eine der wichtigsten Kollektionen mit Werken der klassischen Moderne auf internationale Promotionstour gehen. »Wenn das Museum Berggruen in die Sanierung geht, wollen wir mit der Sammlung werben«, sagte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. »Wir haben mit der Familie besprochen, dass diese großartige Sammlung durch die Welt tourt, es gibt schon Pläne mit Japan und China, so können wir sie noch bekannter machen.«

Galerie Die Sammlung geht auf den aus Berlin stammenden Kunsthändler und Sammler Heinz Berggruen (1914–2007) zurück. Als Sohn einer jüdischen Familie floh er 1936 vor den Nazis in die USA. Nach dem Krieg begründete er in Paris eine Galerie und wurde zu einem der führenden Kunsthändler. Mit vielen Künstlern war er befreundet und sammelte ihre Werke.

Zur Sammlung gehören mehr als 120 Werke von Pablo Picasso, etwa 70 Arbeiten von Paul Klee sowie Werke etwa von Henri Matisse, Alberto Giacometti, Georges Braque und Paul Cézanne.

»Ich glaube, dass man sich eine bessere Werbung für die Kunststadt Berlin, für die Nationalgalerie, für das Museum Berggruen gar nicht wünschen kann«, sagte Parzinger. Das Museum ist Teil der Nationalgalerie, die wie alle Staatlichen Museen Berlins zur Stiftung gehört. Das Museum Berggruen residiert im westlichen Stülerbau gegenüber dem Charlottenburger Schloss. Die anstehenden grundlegenden Sanierungsarbeiten sind noch nicht terminiert.

Moderne Auf einen ähnlichen Schritt hatten die Verantwortlichen bei der laufenden Sanierung der Neuen Nationalgalerie mit Werken des 20. Jahrhunderts bis in die 1960er-Jahre verzichtet. »Das hätte ich mir für die Neue Nationalgalerie auch gewünscht. Insofern hat man hier glaube ich schon eine Chance verpasst, die Sammlung weltweit zu positionieren«, sagte Parzinger. »Man hätte zeigen können, wie diese Sammlung wieder aufgebaut worden ist nach den unsäglichen Verlusten während der Nazi-Herrschaft und dass sie heute wieder eine der ganz großen Sammlungen zur Moderne weltweit ist.« 

Nach sechs Jahren Sanierungsarbeiten soll der ikonische Flachbau von Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969) im kommenden Jahr wieder geöffnet werden. dpa

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  11.11.2025

Sehen!

»Pee-Wee privat«

Der Schauspieler Paul Reubens ist weniger bekannt als seine Kunstfigur »Pee-wee Herman« – eine zweiteilige Doku erinnert nun an beide

von Patrick Heidmann  11.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  11.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025

Berlin

Ein streitbarer Intellektueller

Der Erziehungswissenschaftler, Philosoph und Publizist Micha Brumlik ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Ein persönlicher Nachruf

von Julius H. Schoeps  11.11.2025

Rezension

Mischung aus Angst, alptraumhaften Erinnerungen und Langeweile

Das Doku-Drama »Nürnberg 45« fängt die Vielschichtigkeit der Nürnberger Prozesse ein, erzählt weitgehend unbekannte Geschichten und ist unbedingt sehenswert

von Maria Ossowski  10.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Marbach am Neckar

Schillerrede: Soziologin Illouz vergleicht Trump mit »König Lear«

Statt Selbstbeweihräucherung empfiehlt die Soziologin Eva Illouz in der Schillerrede 2025 den Zweifel und das Zuhören - nur das helfe aus der eigenen Echokammer heraus

 10.11.2025