TV-Tipp

Paul Newman im großen Arte-Themenabend

Gern gesehener TV-Gast: Paul Newman Foto: picture alliance / Mary Evans/AF Archive

TV-Tipp

Paul Newman im großen Arte-Themenabend

Spielerdrama »Die Farbe des Geldes« und Doku über den US-Filmstar

 01.02.2025 23:23 Uhr

Der US-Schauspieler Paul Newman (1925-2008) gehörte zu den Hollywood-Stars der Generation von Marlon Brando und James Dean, die in New York beim Actors Studio bei Lehrern wie Lee Strasberg und Elia Kazan die Prinzipien des Method Acting gelernt hatten und zuerst am Theater erprobt hatten.

Nach seinem Filmdebüt in dem Kostümfilm-Flop Der silberne Kelch (1954) folgten schnell bessere Rollen und spätestens mit Die Katze auf dem heißen Blechdach (1958) war er auf der Leinwand etabliert.

Trotz großer Anerkennung - etwa für Meisterwerke wie Der Clou (1973) - und wichtiger Auszeichnungen wie dem Oscar für seine Rolle in Die Farbe des Geldes (1986) war Newman im Inneren seiner selbst nie zufrieden. Ein heimlicher Selbstzweifel nagte an ihm. Lange Zeit glaubte er, sein Erfolg sei nicht auf seine Leistung, sondern auf sein Aussehen zurückzuführen.

Klassiker und New Hollywood

Nach vielen weiteren Rollen sowohl in eher traditionellen Hollywood-Produktionen wie auch in Werken der »New Hollywood«-Richtung sah man ihn später immer wieder in dankbaren Altersauftritten, zuletzt 2002 als irisch-amerikanischer Gangsterboss in Road to Perdition.

Der Dokumentarfilm Paul Newman - Der unwiderstehliche Typ (22.10 - 23.05 Uhr) von Jean Lauritano von 2023 erinnert an den Schauspieler, der trotz seiner Vielseitigkeit und seiner Auszeichnungen unter Selbstzweifeln litt. Er würdigt seinen Einsatz für sozialpolitische Projekte, seine Regiearbeiten und die fürs Filmgeschäft musterhafte Ehe mit seiner Kollegin Joanne Woodward.

Zuvor zeigt Arte (20.15 - 22.10 Uhr) das Spielerdrama Die Farbe des Geldes von 1986: Späte Fortsetzungen zu erfolgreichen Filmen sind inzwischen keine Seltenheit mehr, 1986 war die Wiederaufnahme von »Haie der Großstadt« jedoch noch eine kleine Sensation. Umso mehr als Paul Newman in seine Paraderolle als Billardspieler Eddie Felson unter der Regie von Martin Scorsese zurückkehrte und mit dem aufstrebenden Tom Cruise auch in der zweiten Hauptrolle für eine spannende Besetzung gesorgt war.

Der Oscar nach 30 Jahren im Filmgeschäft

Der Film, für den Newman nach über 30 Jahren im Filmgeschäft seinen einzigen »Oscar« gewann, ist in seiner Handlung durchaus vorhersehbar. Felson, einst ein recht skrupelloser, aber vor allem ungestümer junger Billardmeister, ist mittlerweile ein eleganter Zyniker geworden, der selbst nicht mehr spielt und sich Spieler als »Investitionsobjekte« hält.

Lesen Sie auch

So entdeckt er auch das Talent des jungen Vincent (Cruise), der eine Verkörperung spielerischer Unschuld ist. Der Alte schickt sich an, den Jungen zum Profi auszubilden, wobei er letztlich moralische Grenzen noch eher einhält als es einst Bert Gordon (George C. Scott) bei ihm tat.

Scorsese gewinnt Profil und Spannung aus der Konzentration auf den persönlichen Konflikt, den er zur moralphilosophischen Reflexion über Korruption und Unschuld, Lebenslust und Resignation, Aktion und Passivität, Jugend und Alter entwickelt. Überzeugend ist neben den Darstellern auch die Kameraarbeit von Michael Ballhaus.

»Ein Abend mit Paul Newman«, Sonntag, 2. Februar, 20.15 - 23.05 Uhr, Arte.

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  19.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  19.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  19.11.2025

Magdeburg

Telemann-Preis 2026 für Kölner Dirigenten Willens

Mit der Auszeichnung würdigt die Landeshauptstadt den eindrucksvollen Umgang des jüdischen Dirigenten mit dem künstlerischen Werk Telemanns

 19.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Kino

Unter erschwerten Bedingungen

Das »Seret«-Festival zeigt aktuelle israelische Filmkunst in Deutschland – zum ersten Mal nur in Berlin

von Chris Schinke  19.11.2025

Bonn

Bonner Museum gibt Gemälde an Erben jüdischer Besitzer zurück

Das Bild »Bäuerliches Frühstück« aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wird restituiert

 19.11.2025

Perspektive

Humor hilft

Über alles lachen – obwohl die Realität kein Witz ist? Unsere Autorin, die israelische Psychoanalytikerin Efrat Havron, meint: In einem Land wie Israel ist Ironie sogar überlebenswichtig

von Efrat Havron  19.11.2025

New York

Rekordpreis für »Bildnis Elisabeth Lederer« bei Auktion

Bei den New Yorker Herbstauktion ist wieder ein Rekord gepurzelt: Ein Klimt-Gemälde wird zum zweitteuersten je versteigerten Kunstwerk – und auch ein goldenes Klo wird für einen hohen Preis verkauft

von Christina Horsten  19.11.2025