Filmfestspiele Venedig

»Hatte mein ganzes Leben lang sehr, sehr viel Glück«

Das Multitalent Woody Allen bei der 80. Ausgabe der Filmfestspiele von Venedig Foto: picture alliance / Vianney Le Caer/Invision/AP

US-Regisseur Woody Allen hat seiner Auffassung nach viel dem Glück zu verdanken. »Ich hatte mein ganzes Leben lang sehr, sehr viel Glück«, sagte der 87-Jährige am Montag bei den Filmfestspielen in Venedig. »Ich hatte zwei liebevolle Eltern. Ich habe gute Freunde. Ich habe eine wunderbare Frau, eine wunderbare Ehe und Kinder - und ich war noch nie im Krankenhaus. Mir ist noch nie etwas Schreckliches passiert.«

Er fuhr fort: »Und ich habe - im Laufe meines Lebens - viel unverdientes Lob und eine enorme Menge an Aufmerksamkeit und Respekt erhalten. Ich hatte also nichts als Glück, wissen Sie. Und ich hoffe, es bleibt so.« Dann scherzte er: »Natürlich ist es noch früh am Nachmittag.«

Glück und Zufall Beim Filmfestival läuft Allens 50. Film mit dem Titel »Coup de Chance« außer Konkurrenz. Er spielt in Paris und erzählt von der Rolle, die Glück und Zufall im Leben eines Paares spielen.

Am Rande des Festivals gab es eine Protestaktion unter anderem gegen Allen. Hintergrund sind frühere Missbrauchsvorwürfe. Seine Adoptivtochter Dylan Farrow wirft ihm vor, sie als Siebenjährige missbraucht zu haben. Allen hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen, ein Gericht gab ihm vor Jahrzehnten weitgehend recht.

Ein französisches Kollektiv hatte in der Nähe des Festivalgeländes Protest-Banner platziert. In einem Statement schrieb die Gruppe: Die Entscheidung des Festivals, Roman Polanski, Luc Besson und Woody Allen in ihre Auswahl aufzunehmen, »betont auf beschämende Weise ihre Straflosigkeit«.

Angesprochen auf die Missbrauchsvorwürfe sagte Allen in einem Interview des Branchenmagazins »Variety«: Die Situation sei von zwei großen Gremien untersucht worden. »Und beide kamen nach langen, detaillierten Untersuchungen zu dem Schluss, dass an diesen Anschuldigungen nichts dran ist (…).«. dpa

Washington D.C.

Trump sorgt mit Angriffen auf ermordeten Rob Reiner für Empörung

Der jüdische Regisseur sei an einem »Trump-Verblendungssyndrom« gestorben, schreibt der Präsident. Dafür erntet er seltene Kritik aus den eigenen Reihen

 16.12.2025

Nachruf

Filmproduzent mit Werten

Respektvoll, geduldig, präzise: eine Würdigung des sechsfachen Oscar-Preisträgers Arthur Cohn

von Pierre Rothschild  15.12.2025

Meinung

Xavier Naidoos antisemitische Aussagen? Haken dran!

Der Mannheimer Sänger füllt wieder Konzertsäle. Seine Verschwörungserzählungen über Juden und holocaustrelativierenden Thesen scheinen kaum noch jemanden zu stören

von Ralf Fischer  15.12.2025

Los Angeles

Bestürzung über Tod von Rob Reiner und Ehefrau Michele

Der jüdische Regisseur und seine Frau wurden tot in ihrem Haus aufgefunden. Die Polizei behandelt den Fall als mögliches Tötungsdelikt

 15.12.2025

Justiz

Gericht: Melanie Müller zeigte mehrmals den Hitlergruß

Melanie Müller steht erneut vor Gericht: Die Schlagersängerin wehrt sich gegen das Urteil wegen Zeigens des Hitlergrußes und Drogenbesitzes. Was im Berufungsverfahren zur Debatte steht

von André Jahnke  14.12.2025

Feiertage

Weihnachten mit von Juden geschriebenen Liedern

Auch Juden tragen zu christlichen Feiertagstraditionen bei: Sie schreiben und singen Weihnachtslieder

von Imanuel Marcus  14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025

Computerspiel

Lenny Kravitz wird James-Bond-Bösewicht

Als fieser Schurke will der Musiker im kommenden Jahr dem Agenten 007 das Leben schwer machen – allerdings nicht auf der Kinoleinwand

 12.12.2025

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025